Hof (Kleiner Hausvater)

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Szene aus der Zeit Amenes der Großen: Empfang des Prinzgemahls

Der Hof ist der zentrale Ort der Herrschaftsausübung im Lieblichen Felde. Wortgeschichtlich beschrieb er ursprünglich eine Erhebung, so auch etwa die eines bäuerlichen Gehöftes. Der synonyme Begriff der Corte schreibt sich von bosparanisch cohors her und bezeichnete ursprünglich eine Kohorte als eine militärische Einheit und sodann deren festes Quartier, - also eine Burg. Der Begriff der Cortesia endlich, der Höfischheit, steht für das Standesideal des Hofes und seines Umfeldes.


"Bevor dass die Gesandten eintraten, gab es Paukenschläge und Fahnenspiel. Dann sah man die Blutfahne, sodann die Lehensfahne. Endlich dann trat der Herrscher ein, gekleidet in das volle Ornat. Noch traten vor ihn mit gefährlichen Hunden einige nahe Diener. Und endlich traten die Gesandten vor. Nicht jede Gesandtschaft hätte man so geehrt."



Kulturelle Aspekte

Das Bild des Herren bzw. der Herrschaftlichkeit ist, wie es heißt, stark durch den Hof geprägt. So muss der Herrscher gegenüber seinen Untergebenen Distanz wahren und zugleich deren Rivalitäten zu kontrollieren wissen. Somit ist er in der Gefahr, von einer Kamarilla schlechter Berater umgeben zu werden oder Fehltritte im Bereich der Patronage bzw. der Ämtervergabe zu begehen. Auch auf der Gegenseite mag sich das Bild des idealen Hofmannes und seiner Sprezzatura entwickelt haben, nämlich einer erkennbaren und gleichwohl nicht zur Schau getragenen Gelassenheit. Dabei könnten viele Aspekte dem Auge des Außenstehenden ungewöhnlich vorkommen: Wer dem Herrn beispielsweise als Mundschenk dienen darf, wird nicht erniedrigt, - sondern ausgezeichnet. Wer den Stratordienst leistet, wird erniedrigt und wegen seiner Nähe zum Oberhaupt zugleich erhöht usw.

Auch erwähnt sei der so genannte "Damenkult". So heißt es, die Verehrung und der Preis der Dame wie auch das Verhalten eines idealtypischen Ritters hätten sich aus der Begegnung von unterwürfigen Vasallen mit ihrer Herrin ergeben. Der Edelmann habe diese Vasallität und Ritterschaft allgemein auf die jeweils geliebte Frau projiziert, so dass die politische Qualität die Geschlechterbeziehung geprägt habe. Die disziplinierende Wirkung des Hoflebens - dort darf der Edelmann nicht wahllos herumhuren! - könnte den starken Aspekt der Zurückhaltung und vor allem die Wahrung der unkörperlichen Liebe und somit des sittlich höherstehenden Werbens geprägt haben. In der weiteren Überhöhung, wie es heißt, ist ein Aspekt der Travienverehrung hinzugetreten.

Typische Hofämter

  • Konnetabel aus comes stabuli, d.i. der "Gefolgsmann bzgl. des Stalles"
  • Camerlengo aus camera und -lingo, d.i. "Person bzgl. der Kammer"
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Siehe auch


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