Tracht (Ars Horatice vivendi)

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Höfische Tracht zur Zeit von Amene-Horas

Die Tracht (von hor. tragen) bezeichnet die für einen Ort, für eine Landschaft oder auch für ein Milieu kennzeichnende Kleidung. Sie ist ein oftmals überregionales Erkennungsmerkmal und weist den Träger auch in der Fremde aus - sowie natürlich, auf klare Merkmale abhebend, in der so genannten Typenkomödie. Auch große Höfe haben gar eine eigene Tracht und, dies ergänzend, ausgewählte Kleidungsattribute, die als Ehrenzeichen gelten.


"Die Kleidung der Fürsten sollte Majestät ausdrücken, die der älteren Edelleute Gravität, die der jungen Eleganz, die der Geweihten würdige Bescheidenheit, die der reiferen Vermählten sollte schicklich, die der jungen Leute geziemend, stilvoll und modisch sein."
-Vom rechten Benimm und Gebaren, Usvina dil Cordori, Vinsalt, 1011 BF


Die Tracht ist erheblich konservativer als die Mode, zumal die breite Bevölkerung aus Mangel dazu neigt, edlere Kleidungsstücke über Generationen hinweg zu verwenden und innerhalb der Familien beinahe wie einen Talisman der Väter weitzugeben. Gleichviel: Handelt sich um eine ältere Form dieser konventionalisierten Kleidung, so spricht man beispielsweise von Altvinsalter Tracht.

Standestypische Kleidung

Die Patriziertracht unterscheidet sich je nach Region. So dominieren im Norden streng wirkende Kleider in schwarz, blau und grau mit steifen Hüten und Spitzenkragen, im Süden dagegen der bunte Methumische Stil, bestehend aus kurzen, eng anliegenden Leibröcken, Kusliker Kurzmantel und dazu entweder engen Beinkleidern oder kurzen belhankanischen Röcken. Besonders in Belhanka, aber auch in Neetha, Rethis und Drôl, erfreuen sich dagegen Gewandungen im bosparanischen Stil wachsender Beliebtheit. Angelehnt an altbosparanische Darstellungen oder güldenländische Vorbilder wird diese Erfindung Belhankaner Schneider als Moda alla Aureliana bezeichnet.
Die Damen tragen knöchel- bis bodenlange, gerade geschnittene Kleider aus Seide oder Brokatstoff mit hoch angesetzter Taille und kurzen Ärmeln, dazu ein großes kunstvoll besticktes Tuch, das auf verschiedene Weisen um den Körper geschlungen werden kann. Die passenden Seidenschuhe sind entweder flach oder mit kleinem Absatz versehen und enden in Seidenbändern, die wie Sandalen um die Waden geknotet werden. Das Haar wird entweder lang und offen getragen oder, von seidenen Stirnbändern oder Diademen gehalten, zu kleinen Lockensträhnen geformt.
Bei den Herren sieht man dagegen offen getragene Westen, hüft-oder oberschenkellang, aus goldbesticktem Leder oder Seidenbrokat und mit betonten Schulterstücken und Stehkragen. Darunter trägt der modebewusste Herr entweder eine bodenlange Robe mit weiten Ärmeln (von reiner Farbe) oder aber ein weites, meist weißes Hemd, Schärpe und Kniebundhose. Anstelle der Weste sieht man häufig auch ein besticktes Tuch, das über eine Schulter gelegt oder kunstvoll um den Leib drapiert wird.


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