Jagd (Ars Horatice vivendi)

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Jagdgesellschaft
Jagd mit einer Hundemeute
Jäger mit Schusswaffen
Jagdgesellschaft auf der Rast

Die Jagd ist unter den Betätigungen der Menschen von uraltem Herkommen. Im Lieblichen Feld ist sie die kulturelle Trägerin des Firun-Kultes und, seit Jahrhunderten von der Adelsgesellschaft gepflegt, auch mit einem starken Aspekt der Rondra in Verbindung zu bringen. Daneben sind die Jagden - wie immer und wie so vieles - ein gesellschaftliches Ereignis von regionalem und zuweilen auch überregionalem Stellenwert. So kann es als Zeichen besonderer Gunst oder Arriviertheit gelten, wenn jemand von hoher Stelle zu waidmännischer Betätigung geladen wird. Eine Privilegierung des Adels schlägt sich nieder in der Unterscheidung zwischen Hochwild und Niederwild. Je nach Abgrenzung der Tierarten darf der gemeine Mann - bzw. derjenige, der des Privilegs nicht teilhaftig ist - nicht beliebiges Wild schießen oder fangen.
Grundlegend zu unterscheiden sind die Jagd auf Ansitz und die Treibjagd. Letztere wird zuweilen als firunwidrig getadelt, wenn sie exzesshaft ausfällt. Außerdem gehört es zu den Gemeinplätzen in der Kritik an der Obrigkeit, die Treibjagd verursache Flurschäden.


Zunächst sei der Aspekt des Firun angesprochen. Er würde sich von selbst erklären, wenn die horasische Gesellschaft wie in rauheren Gebieten Aventuriens im Umgang mit dem Leben und der Natur Veranlassung hätte, eine tief wurzelnde Mentalität des Nehmens und Gebens auszubilden. Doch immerhin: Die Jagd mag als ein Reflex auf eine solche Kultur auch im Lieblichen Feld angesehen werden. Bei einigen Jägern gilt es etwa als Firun- und Rahjenfrevel, weibliche Tiere zu erlegen. Ein bedeutender Patron der Jagd ist Dalek-Horas II.


Ein starker Aspekt der Rondra schlägt endlich die unverkennbare Brücke zur Adelskultur. So gilt die Jagd seit altbosparanischer Zeit als eine Einübung für das Kriegshandwerk. Die ars venatoria verfügt auch über ein entsprechendes Schrifttum. Die Jagd schult die Sinne, die Reitkunst und vor allem Geländekunde und Orientierungssinn. Mancher schon, der mit 15 Jahren von seinem Vater oder seiner Mutter auf das Jägerhandwerk hingeführt wurde, mochte mit 25 Jahren seine Erfahrungen im Rondrengefild nicht missen.


"Noch durchdrang die Praiosscheibe, indem sie gegen den Abend herabstieg, sanft und wärmend den Waldesduft, und während also der Boden in gelblichem Scheine aufleuchtete, warfen Baumstämme und Geäst fleckig ihre festen Schlagschatten über Gräser, Farngewächse und Wurzelwerk. Dort hinwieder, wo sich das Gehölz etwas zurückzog, konnte der Pfad für einige Schritte die freie Luft einer Lichtung atmen, also dass das entfernte Auge allgemach jene Stille des grünen Blattwerks mustern konnte, welche sich sommerlich gegen das feuchte Grau der Rinden abzubilden pflegt. Dann aber tauchte die kleine Gesellschaft entlang des schmalen Weges wieder in den Wald ein. Hier bog der zuvorkommende Jagdmeister einen Ast beiseite, dort ein ausgreifendes Gesträuch, und endlich auch sahen wir die gesetzten Bäuche der Herrschaften, wie sie sich mit aristokratischer Bedächtigkeit einherschoben und über Stock und Stein sich hoben. Hinter einem Hochsitz aber, welcher sich geduckt unter die schattigen Kronen zweier Bäume fügte, brach der Wald endlich auf und gab eine Wiese dem Auge preis, welche sich jenseits eines letzten Dornichts im abendlich gesenkten Licht ausbreitete. Von hier aus würde man ansitzen.
Den Anfang freilich, den Hochsitz zu erklimmen, machte der Comto Thuan. Indem er nickend seinen Vortritt annahm – besser: vorwegnahm –, streckte er sein Hohlkreuz durch und setzte einen gespreizten Schritte an die Leiter. So nun sahen wir einen feisten, kugelförmigen Leib, aus dem sich unbeholfen zwei Beinchen herausstreckten, Sprosse um Sprosse zu ertasten, bis sich die ganze Last dieser hochadligen Wohlgenährtheit unter einem langen Ächzen emporgeschleppt hatte. Und es folgte mit watschelndem Gang der Signor Heridan, welcher freilich keine bessere Figur machte, denn soweit es uns bislang kaum denkbar schien, jemand könne auch an einer Leiter noch seine watschelnde, sich wälzende, gesäßlastige Leibesbewegung beibehalten, mussten wir hier staunenden Blickes verharren. Und also zog sich auch hier ein schweres Atmen bis auf den Hochsitz empor. Wahrlich, dies ist manifest: Auch hier hätte kein Eichhörnchen flinker sein können.
Inzwischen war die Praiosscheibe dem Madamal gewichen, welches silbern und bleich über die Halme der angrenzenden Wiese schimmerte und sein stilles Gebot endlich auch den letzten Vogelstimmen auferlegte. Inmitten dieses Schweigens wurde das freie Feld nur hier und dort von einigen grauen, skeletthaften Baumleichen durchbrochen, die, gestreckt zwischen Moosen und Böschungen, den Madaschein etwas stärker zurückgeben mochten. Endlich aber wurde diese Szenerie von einem tiefschwarzen und undurchlässigen Waldrand umgeben." - Aus dem Bericht über eine Jagd im Ranafandelwald, um 1030 BF.


Contents

Jagdwaffen

Unter den Jagdwaffen sollte die Armbrust bzw. Arcubalista hervorgehoben werden. Sie ist eine Schusswaffe von hoher Präzision und Durchschlagskraft und mag vielerorts den Bogen ersetzen. Für den Nahkampf oder auch das Abfangen des Wildes, also für den Gnadenstoß, bedient sich der Jäger zudem der Saufeder und des Saudolches. Ersterer ist eine Pike, die gegen wilde und zumal waidwunde Eber eingesetzt wird, sobald sich der Jäger mit seinen Knechten und Hunden dem oftmals in einer berserkerhaften Wut befindlichen Tier nähert.


Armbrust
"Das wahre Waidmannswerk aber ist nich einfach harmloses Vergnügen, sondern oft Mühsal und aufreibende Geduldsprobe - besonders wenn das Wild jeden Schritt seines Jägers vorauszuahnen scheint. Wo nicht Hundemeuten die aufgescheuchten Tiere dem Schützen vor den Bogen treiben, erfordert es stille Pirsch oder geschickt platzierte Fallen, dem Wild zu Leibe zu rücken. Und manchmal ist es sogar eher das Wild, das seinem Jäger zu Leibe rückt - vor allem wenn es eines der gefährlichen Raubtiere ist, die man in den Urwäldern des Tiefen Südens und Hohen Nordens noch in großer Zahl findet." - aus dem Brevier des Waid- und Edelmanns, verfasst um 890 BF vom königlichen Wildhüter Feliadhan Torrem zu Schloss Baliiri (d.i. Auf Elfenpfaden, S. 88).


Jagdtiere

Siehe hierzu einige Hunde unter den Haus- und Nutztieren sowie den Falken.

Wildtiere

Wälder

Rotkehlchen
Rehbock
Wildschwein
sehr häufig: Karnickel, Rehwild, Riesenlöffler
häufig: Rotfuchs, Rotpüschel, Wildschwein
gelegentlich: Fischotter, Fledermaus, Gabelschwanz, Gänseluchs, Ratte, Rebhuhn, Regenbogenfasan, Rotluchs, Schleiereule, Streifenmaus, Süßmaul, Ulmenmarder, Waldwolf, Wiesel, Wolfsratte
selten: Baumbär, Biber, Blutassel, Gaukelweihe, Glutling (Höhlen), Gruftassel, Höhlenpanther, Iltis, Kaiserhörnchen, Pailoswaran (Zyklopeninseln, südliches Horasreich), Riesenamöbe, Stinktier, Streifendachs, Sturmfalke, Vampirfledermaus, Wildkatze, Wühler
sehr selten: Baumdrache, Einhorn, Grubenwurm, Höhlendrache, Nachtwind, Nesselviper, Saguraspinne, Tatzelwurm, Vogelspinne, Waldschrat

Grasland

sehr häufig: Pfeifhase, Rotpüschel
häufig: Gänseluchs, Rebhuhn, Streifenmaus, Trappe, Wiesel
gelegentlich: Ente, Fasan, Fischotter, Gelbfuchs, Habicht, Koschfrettchen, Nesselviper, Ratte, Stinkmarder
selten: Bergadler, Blaufalke, Blutassel, Fledermaus, Gabelantilope, Hermelin, Klapperschlange, Kvillotter, Nerz, Sturmfalke, Wildkatze, Wolfsratte, Wühler
sehr selten: Gabelschwanz, Grimwolf, Horndrache, Steppentiger, Warzennashorn

Gebirge

häufig: Gebirgsbock, Hamster, Karnickel, Murmeltier
gelegentlich: Bergadler, Fledermaus, Ratte
selten: Berglöwe, Blaufalke, Blutassel, Glutling (Höhlen), Grimwolf, Großer Schröter, Harpyie, Königsadler, Sturmfalke, Vampirfledermaus, Wolfsratte, Wühlschrat
sehr selten: Hippogriff, Höhlendrache, Horndrache, Kaiserdrache,Riesenlindwurm, Rotluchs, Sonnenluchs, Therbela-Assel

Periodische Jagden

Einige mögliche Begriffe

Jagd - die cáccia
Jäger - der cacciatóre/ die cacciatríce
Jagdkunst - die arte venatória
Falkner - der falconiére
Zeltpavillon - der padiglióne
Wildbret - die cacciagióne
Pfau - der pavóne
Taube - der colómbo
Adler - die áquila
Falke - der falcóne
Hase - die lépre
Wildkatze - die lónza
Wolf - der lúpo
Fuchs - die vólpe
Bär - der órso
Rehbock - der capriólo
Wildschwein - der cinghiále
Siebenwindläufer - der véltro
Bracke - der brácco

Tierkot - Losung
Tierkadaver als Köder - das Luder oder die carogna
sich als getroffen zu erkennen geben - zeichnen
den Tierleib öffnen - aufbrechen

11. Firun Sau- und Hirschhatz im St.-Beama-Forst bei Rûndoc zur Eröffnung der Signoria.
12. - 14. Firun Kaiserjagd, Jagdspektakel in und um Schloss Baliiri für eine ausgewählte Schar Adliger.
18. - 20. Firun Hohe Hatz von Silvaniesco, große Jagd der Urbasiglia beim Castello Mortecervi.
20. - 25. Firun Chababische Wolfsjagd, traditionelle Jagd im Süden.

Passionierte Jäger

Halmar-Horas (529 -481 v. BF)
Dalek-Horas II. (370-329 v. BF)
Hesindiane Aralzin (983- BF)
Amene III. Firdayon (966-1028 BF) und ihr Gemahl Sirlan von Holdan (gest. 1002 BF)
Armato della Pena (999- BF)
Lutisana della Pena (1004- BF)
Reon Phalaxan XXIV. Torrem (985-1031 BF)
Carion von Calven-Imirandi (1013- BF)

Gebote und Verbote

  • Das Jagdprivileg unterscheidet gewöhnlich zwischen Hochwild und Niederwild. Ersteres darf nur von den Privilegierten gejagt werden.
  • Bei Strafe verboten ist die Jagd auf den Königsadler, das heilige Tier des Horas.

Siehe auch

Archiv: Jagd im Ranafandelwald (BB 27)


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