Universalmonarchie (Peri tes basileias Horatikes)

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Die Theorie der Universalmonarchie ist eine ideologische Begründung der aventurischen Kaiserwürde. Sie vertritt die Auffassung, die Bündelung aller Macht unter dem Gebot eines Herrschers wirke pazifizierend auf das Derengeschehen. Alle Macht habe sich daher von einer Souveränität abzuleiten. Diese Herrscherauffassung schreibt sich von den altbosparanischen Kaisern her und hat seither ihre Fortsetzung gleichermaßen in der raulschen wie auch in der neobosparanischen Kaiseridee gefunden.


"An jenem Tage, als die hohen und höchsten Herrschaften über den Frieden von Oberfels dungen, da trafen auch die hochlöblichsten Gelehrten Aventuriens aufeinander. So einer kam, der sprach: 'Was Friede war vor tausend Jahren, das ward zertreten von der Rondra Garethica (= garethischen Raserei). Daher an diesem Orte nicht verhandelt sei, was man uns konzedieren, sondern solches, was man uns zurückerstatte.' Und dann stritten sie, als gälte es den Kranz von Hela-Horas. Nein besser: Es galt diesen Kranz."


Sinn und appetitus ohne Universalmonarchen
Universalmonarch ohne weiteren appetitus

Grundgedanke ist die philosophische Überlegung, in dem menschlichen Wesen seien Begierden angelegt. Sobald diese Begier ein Objekt finde, entwickele sie einen appetitus. Dieser trete jedoch nicht auf, wenn man das Objekt hinfortnehme. Im politischen Kontext bedeute dies, Kriege und Unfrieden resultierten lediglich aus der Begier der Herrscher nach neuen Eroberungen. Fremde Länder seien das Objekt ihrer Eroberungslust. Folgt man der Theorie der Universalmonarchie, lassen sich auch diese appetitus jedoch aus dem Sinnen entfernen, sobald ein Herrscher die Oberhoheit aller Länder unter sich vereint, also alle Objekte bereits besitzt. Kurz gesagt: Wer bereits alles besitzt, also kein weiteres Objekt mehr finde, kann nichts mehr begehren. Entsprechend wirkt seine Herrschaft befriedend, weil es fortan keine Eroberungskriege mehr geben kann.


Non inveniemus nisi sub divo Murake Horanthe, monarchia perfecta, Aventuriam undique fuisse quietam.


Wir finden einzig unter dem göttlichen Murak-Horas, als die Herrschaft vollendet war, dass Aventurien ganz und gar in Frieden war.


Die Theorie der Universalmonarchie wurde von neu- wie auch altreichischen Propagandisten immer wieder angeführt, um die Legitimität Gareths oder aber Neubosparans in Zweifel zu ziehen bzw. um den Antagonismus der beiden Kaisertümer durch die Preisgabe eines Anspruches aufzulösen. Dabei beansprucht die garethische Position eine Übernahme der Horaswürde zur Zeit von Bosparans Fall, wohingegen die horaskaiserliche Position hierin eine vorübergehende Usurpation erblickt.


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