Pontorriat Torremund

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Der Pontorriat Torremund ist eine kleine Stadtrepublik an der Torre. Sie wird durch das Haus di Onerdi geschützt und regiert sich selbst.
Der Sitz des Pontorriats und namentlich des Magistrats der "Fünf von der Brücke" ist der Palazzo Pontorre, während die Gardisten und Soldaten der Stadt unter den di Onerdi ihr Quartier auf dem Castello Pontorre haben.


Rechtsstatus

Pontorriat Torremund

Umstritten ist, ob der Pontorriat zum Herrschaftsbereich der Republik Efferdas zu rechnen ist. So hat es in den Jahren seit 1028 BF diverse, einander widerstreitende Setzungen zu Rechtszuständen und -nachfolgen gegeben. Fest steht, dass das Haus di Onerdi und die Bürgerschaft sich lediglich als Verbündete der Republik einstufen und nicht als Untertanen.
Nach Lesart des Hauses Torrem bekleidet das Haus di Onerdi das Amt der Vizephalaxana von Torremund. Hierüber sieht die Republik Efferdas, um den fragilen Frieden zu wahren, hinweg. Die Torremunder sehen sich als ihre eigenen Herren, sind aber dankbar für die Protektionen von verschiedenen Seiten, da sie so nicht als kleine Schwester Efferdas' untergehen, sondern unabhängig bleiben und bestehen können.


"Falls die Torremunder Abgaben oder Tributzahlungen an die Republik Efferdas leisten wollten, gingen sie doch durch die Hände von gewissen Leuten... Das kann nicht sein, wenn eben diese doch gestern noch Torremund unter ihre Knute bringen wollten!." - Luca di Onerdi.


Der Architekt einer Friedenslösung für ganz Belhankien, Khadan Folnor Firdayon-Torrem, sprach sich für ein Bündnis mit der Republik Efferdas aus, um in einem Viereck Belhanka-Efferdas-Torremund-Toricum einen gemeinsamen Herrschaftsverband zu begründen und zu sichern. Dies wurde auch vom Haus di Onerdi bevorzugt, da man auch auf Vorschlag der Efferdier das Amt des militärischen Schutzherrn der Stadt erhalten habe.


Zu dem Verbündeten und Protektoren des Pontorriats zählen

Geschichte

Das Städtchen Torremund, an der Mündung der Torre in den Sikram gelegen, war nach altem Herkommen im Besitz des Hauses Torrem. Mit der Anlage einer Neustadt auf urbetischer Uferseite stellte es jedoch zusehends ein Ärgernis für den benachbarten urbetischen Adel dar, so dass es gleichsam zum Zankapfel im Grenzgefild zwischen Efferdien und Urbetien wurde. Spätestens seit 915 BF, als mit dem Ausbau des Castello Pontorre die Neustadt gesichert werden sollte, wurde Torremund daher zum Anziehungspunkt von Grenzstreitigkeiten und Begehrlichkeiten. Diese Situation führte auch 1027 BF in einen Torremundzwist zwischen den Häusern Urbet-Marvinko, Torrem, Salsavûr und Efferdas. In diesem Zusammenhang wurde auch die beide Stadtteile verbindende Brücke zerstört, so dass die Bürgerschaft schweren wirtschaftlichen Schaden an den Adelsstreitigkeiten hatte: Ohne Brücke war der Sikramstieg durchbrochen, Alt- und Neustadt waren einander geschieden usw.

Don Mastro Felber Planurio in Amtstracht

Der Horasische Thronfolgekrieg bot der Bürgerschaft eine Gelegenheit zur Emanzipation von der Adelsherrschaft. Die Wirren im Reich, der Gräfinnenstreit von Belhanka und Efferdas sowie endlich auch die freistädtische Bewegung inspirierten die Häupter der Bürgerschaft zu einer Entscheidung in günstiger Stunde: Don Mastro Felber Planurio, ein Papiermüller, führte Ende 1028 BF den sogenannten Brückenaufstand an und ließ sich dann zum ersten Träger des Freien Pontorriates Torremund ausrufen. Hinter ihm stand seine resolute Gattin, Ginaya Origan. Namensgebend für sein Amt wurde hierbei die zerstörte Brücke zwischen den Stadtteilen. Indes befasste sich die Bürgerschaft von Torremund mit dem Wiederaufbau der Brücke. Hierzu bestellte sie aus ihren Reihen eigens Lovigo Hafelin als Kommissar. Er konnte Grundkenntnisse der Statik geltend machen. Außerdem hat er sein Wohnhaus unweit der Brücke: Solchermaßen konnte er sich ohne großen Zeitverlust während seiner eigenen Arbeitstätigkeit, der Hafenmeisterei, um diese Aufgabe kümmern.

In den Wirren des horasischen Thronfolgekriegs arrangierten sich die Machthaber in den benachbarten Zentren Urbasi und Efferdas mit der Herrschaft. Seit Praios 1032 BF und dem Torremundzwist von 1032 BF steht das Städtchen unter dem Protektorat des Haus di Onerdi im Machtbereich der Republik Efferdas. Das Haus Torrem offizialisierte aus seiner Sicht diesen Vorgang im Frühling des 1032ten Jahres nachhaltig, indem sie die Ernennung der di Onerdi einer "Vizephalaxana von Torremund" vornahmen.

Zeitleiste Torremund

Winter 1027: Torremundzwist, überraschender Angriff Traviano von Urbets, Eroberung Alt-Torremunds, Austausch mit Neu-Torremund, Belagerung durch Baronin Elanor, Verrat der Torrems in der Brandnacht, Tod Drago di Salsavûrs, Zerstörung der Brücke, schließlich Arrangement zwischen Elanor und Traviano, faktische Teilung der Stadt in Torrem- und Urbeter Hälfte.

Winter 1028: Vermählung Perainia Torrems mit Rondralio von Urbet, trotz Schulterschlusses der Torrems und Urbeter keine Anzeichen einer Bereitschaft zum Wiederaufbau der Brücke.

29. Ingerimm: Brückenaufstand von Torremund, infolge der Ereignisse in Belhanka und Efferdas erstürmen die Torremunder das Castello Pontorre und werfen kurz darauf alle Adligen aus der Stadt, der Wiederaufbau der Brücke beginnt.

30. Rahja: Ein Heer Baronin Elanors erreicht Torremund, dessen Bürger sich aber keiner Adelsherrschaft mehr unterwerfen wollen und fest entschlossen sind, ihre neue Freiheit zu verteidigen. Unterdessen tobt im Urbetischen ohnehin noch der Krieg zwischen Urbetern und Timoristen.

Anfang Praios 1029: Efferdische Söldner setzen über die Torre und belagern die Stadt nun beiderseitig, über den Fluss kann diese jedoch noch versorgt werden, zumal sowohl der berlînghantreue Vogt von Antorre als auch die efferdischen Patrizier (durch eine Politik der Ablenkung Elanors in Efferdas) die Torremunder insgeheim unterstützen.

Mitte Rondra: Infolge des urbetischen Siegeszugs in den Neun Schlachten von Urbet muss sich das (ohnehin nur halbherzig belagernde) efferdische Heer vom östlichen Torreufer zurückziehen, kurz darauf erreicht auch ein kleines Heer der Urbeter die Stadt

Anfang Efferd: Die Torremunder verhandeln mit Efferdiern und Urbetern gleichermaßen. Da sich die Prioritäten der Adligen seit dem letzten Waffengang 1027 (vor allem angesichts des tobenden Thronfolgekriegs) geändert haben, arrangieren diese sich mit der Bürgerherrschaft, erhalten aber an den Brückenzoll geknüpfte Tributzahlungen von der Stadt.

15. Efferd: Feierliche Begründung des Pontorriats Torremund, Wahl des Felber Planurio zum "Custos Pontorriatus" an der Spitze der "Fünf von der Brücke".

Rondra/Efferd 1032 BF: Das Haus Torrem sagt eine auf den Heilig-Parven-Tag (23. EFF) anberaumte Konferenz wieder ab, weil sich Urbasier und Efferdier mit präliminaren Stellungnahmen zur Torremundfrage ohne Verhandlungsspielraum gegen die ehemaligen Stadtherren stellen.

20. Praios 1032 BF: Im Rahmen des so genannten Sikramtaler Ritteraufstandes kehren die Torrems nach Torremund zurück. Sie sind Schutzherren des Pontorriats. Unmittelbar darauf wird zu selbigem Zwecke der so genannte Parvenusbund proklamiert. Allerdings wird er von der Republik Efferdas wieder aufgekündigt, - wobei einzelne Titelträger und Korporationen dies selbstverständlich anfechten und sich weiterhin auf ihn berufen. So wird wenig später unter dem Haus Torrem, von Torremund aus sikramabwärts zu Toricum, der Freigonfalonierat bei Sikram ausgerufen.

Spätwinter und Frühling 1032 BF: Nach einer Eheberedung mit den Onerdi treten die Torrems alle Positionen und Rechte an das Haus di Onerdi ab. Es folgt die Kreierung eines "Vizephalaxans von Torremund". Allerdings ist wiederum deren Status ungeklärt. Luca di Onerdi erklärt, wegen der unklaren Rechtslage sowie wegen ihres Misstrauens in die efferdische Finanzadministration keinerlei Abgabenzahlungen von Torremund an Efferdas ergehen zu lassen. Allgemein auch sei die Pontorriatsfreiheit ein hohes Gut und müsse von ihr geschützt werden. Durch Zusätze zur Parvenusbundakte fließen Einnahmen zukünftig zweckgebunden in die Pflege von Straßen und Brücken, was zur Folge hat, dass das Städchen Torremund über durchgehend gepflasterte Straßen verfügt und der Torrestieg eine gepflegtesten Landstraßen des gesamten Lieblichen Feldes ist.


Zwistigkeiten um Torremund
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