Der doppelte Rahjenheld

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Current revision as of 19:43, 21 February 2010

Der doppelte Rahjenheld

Gattung: Tragikomödie
Autor: Salvinko von Trequerce
Pseudonym: -
Auftraggeber: -
Erscheinungsjahr: 1022 BF
Erscheinungsort: Belhanka (Manuskript)
Widmungsträger: eine vornehme Dame
Sprache: hor.

Der doppelte Rahjenheld ist eine Tragikomödie aus spätamenischer Zeit aus der Feder von Salvinko von Trequerce. Zur Handlung: Ein hässlicher und genialischer Landedelmann stört sich an der Heuchelei mittelmäßiger Hofleute und Künstler. Er selbst ist wegen seiner äußerlichen Unansehnlichkeit in Rahjendingen chancenlos und unterstützt daher den Galan eines geliebten Fräuleins, indem er stellvertretend Liebesbriefe schreibt.


Poet:
Wie soll ich's halten künftig?
Mir einen mächtigen Patron entdecken
Und als gemeines Schlinggewächs dem Schaft,
An dem ich aufwärts will, die Rinde lecken?
Durch List empor mich ranken, nicht durch Kraft?
Nein, niemals! Oder soll ich, wie so viele,
Ein Loblied singen auf gefüllte Taschen,
Soll eines Hofmanns Lächeln mir erhaschen,
Indem ich seinen Narren spiele?
Nein, niemals! Oder soll ich Kröten schlucken,
Auf allen vieren kriechen, gleich dem Vieh,
Durch Rutschen wund mir scheuern meine Knie,
Kreuzschmerzen leiden durch beständ'ges Ducken?
Nein, niemals, niemals, niemals! - Doch im Lichte
Der Freiheit schwärmen, durch die Wälder laufen,
Mit fester Stimme, klarem Falkenblick,
Den Schlapphut übermütig im Genick,
Und je nach Laune reimen oder raufen!
Nur singen, wenn Gesang im Herzen wohnt,
Nicht achtend Geld und Ruhm, mit flottem Schwunge
Arbeiten an der Weise von Mada
Und insgeheim sich sagen: Lieber Junge
Freu dich an Blumen, Früchten, selbst an Blättern,
Die du von deinem eig'nen Beet gepflückt!
Wenn dann vielleicht bescheid'ner Sieg dir glückt,
Dann musst du nicht ihn teilen mit den Vettern,
Dein darfst du König sein in deinem Reiche,
Statt zu schmarotzen, und dein Schicksal sei,
Wenn du der Buche nachstehst und der Eiche,
Nicht hoch zu wachsen, aber schlank und frei.


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