“Crime of 1873”

From Unawiki

1873 wurde vom Kongress der Coinage Act verabschiedet, der den Bimetallismus (Gold und Silber) zugunsten eines reinen Goldstandards ablöste.

Der Grund dafür lag im unsteten Wechselkurs, den ein Zahlungssystem basierend auf zwei sich im Umlauf befindlichen Metallen mit sich bringt. Dadurch sank auch die Kreditwürdigkeit der USA, die bis zum ersten Weltkrieg noch ein Netto-Schuldnerland waren. Der internationale Trend ging damals zudem tendenziell hin zum Goldstandard.

Silberschürfer und Farmer aus dem Westen bezeichneten die Verabschiedung des Gesetzes später als “Crime of 1873”. Im Gegensatz zu den Bankern, die frühzeitig von der Entwertung des Silbergeldes gewusst hatten, konnten jene ihr Vermögen nicht rechtzeitig in Gold umtauschen. Außerdem sanken durch das geringe Geldmittelwachstum die Preise, was vor allem für die Farmer nachteilig war, so sie Kredite zu bedienen hatten, deren Zinsen nun nominal gleich blieben aber real teurer wurden gegenüber ihren niedrigeren Einnahmen. Viele Farmer gerieten so in ernste finanzielle Schwierigkeiten.

Aufgrund starker Proteste erließ die Regierung 1889 den Bland-Allison Act und 1890 den Sherman Silver Purchase Act, wodurch die US Treasury monatlich $ 2-4 Millionen in Silber ankaufen konnte. Dies waren jedoch nur kleinere Zugeständnisse, die weder eine wirkliche Abkehr vom Goldstandard bedeuteten, noch den Protest völlig stoppten. Zuletzt war so noch die Wahl von 1896 geprägt von der hitzigen Goldstandard-Kritik des Populisten William Jennings Bryan, bevor dann das Thema langsam endgültig zu den Akten gelegt wurde.

Personal tools