Klima
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Klima
Belüftung und Temperatur
Essentiell für eine erfolgreiche Zucht ist eine ausreichend dimensionierte Belüftungsanlage! Ein Sparen an der Belüftung hat schon so manchen Grower (=Hanfzüchter) die Ernte gekostet. Die Belüftung erfüllt mehrere Zwecke. Zum einen sorgt sie für den Abtransport des von den Pflanzen freigesetzten O² (Sauerstoff) und verdunsteten Wassers und sorgt für einen permanenten Nachschub an Frischluft und damit CO² (Kohlendioxid), das die Pflanzen zum Wachstum benötigen. Zum anderen sorgt sie für die notwendige Luftzirkulation innerhalb des Zuchtraumes, was das Risiko vermindert, dass sich Parasiten und Schädlinge einnisten. Gerade während der Blütezeit sind eine gute Luftzirkulation und Regulation der Luftfeuchte innerhalb des Zuchtraumes wichtig, um Schimmel vorzubeugen. Die meisten Leuchtmittel produzieren außerdem eine nicht geringe Menge an Verlustwärme, die mit der Abluft aus dem Zuchtraum geblasen wird.
Darüber hinaus ist es für den überwiegenden Teil der Heimzüchter wichtig, die deutlichen Gerüche aus der Luft zu filtern. Verwendet werden dafür Aktivkohlefilter (AKF) in Kombination mit leistungsstarken Rohrlüftern (LTI).
Zur Dimensionierung der Lüftungsanlage kann man keine einfache und gleichzeitig exakte Faustformel angeben. Als Richtwert kann gelten, dass pro Minute ein kompletter Luftaustausch im Zuchtraum realisiert sein sollte. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Nennleistung des jeweiligen Lüfters durch vorgeschaltete Aktivkohlefilter und Rohre erheblich gemindert wird. Bei einem 1m² großen Raum, der 2m hoch ist, sollte man also mindestens einen Lüfter mit der Nennleistung 150m³/h (Kubikmeter pro Stunde) anschaffen. Dabei ist ein Leistungsverlust, wie er durch Rohrleitungen, Luftreibung und den Filter verursacht wird bereits berücksichtigt. Eine Faustformel für Räume mit weniger als 5m³ Rauminhalt und der Verwendung einer Natrium-Hochdrucklampe, eines Rohrlüfters und eines passenden Aktivkohlefilters lautet: „Lichtleistung in Watt = Lüfterleistung“, Bsp.: bei einem Raum von 3m³ die Kombination 400W-NDL plus 400m³/h-LTI plus 400m³/h-AKF oder die Kombination 250W-NDL, 250m³/h-LTI plus 250m³/h-AKF.
Im Zweifel ist ein zu groß dimensionierter Lüfter, dessen Drehzahl manuell (mittels Dimmer/Transformator) oder automatisch (mittels Thermostat) auf einer mittleren Drehzahl gehalten wird, besser (und leiser) als ein zu knapp bemessener Lüfter, der ständig auf Hochtouren läuft.
Unterschiedliche Leuchtmittel produzieren unterschiedlich viel Wärme. Leuchtstoffröhren (LSR) erhitzen sich nur mäßig, während Natrium-Hochdrucklampen und Metallhalogen-Lampen (MH) sehr viel Verlustwärme produzieren. Schon der Unterschied zwischen einer 250W- und einer 400W-Natrium-Hochdrucklampe ist frappierend. Viel Wärme erhöht die Innentemperatur im Zuchtschrank erheblich. Abhängig von der Außentemperatur kann die Temperatur durch Luftaustausch nur auf einen bestimmten Differenzbetrag gebracht werden. Im Sommer, wenn auch nachts die Temperaturen nicht unter 25°C fallen ist deshalb auch meist eine Pause nötig.
Lüftergeräusche
Lüftergeräusche setzen sich zusammen aus dem Ansauggeräusch (meist vernachlässigbar), dem Ausblasgeräusch und dem Motor-/Vibrationsgeräusch. Zur Verminderung von Vibrationsgeräuschen wird der Lüfter freischwingend aufgehängt, z.B. an Gepäckträgergummiseilen. Zweitens sollte die Verbindung zwischen LTI und AKF nicht starr sein, dazu nimmt man etwas Abluftschlauch oder eine gepolsterte Befestigungsmanschette. Das Ausblasgeräusch läßt sich reduzieren, indem zwischen Lüfter und Abluftschlauch ein Schalldämpfer eingeschaltet wird oder alternativ wird statt des üblichen Abluftschlauchs ein schallisolierter Sonodec-Abluftschlauch verwendet. Letzterer dämpft das Ausblasgeräusch zwar pro Längeneinheit weniger (zwei Meter Sonodec entsprechen in etwa einem Meter Schalldämpfer), dafür ist er aber deutlich preisgünstiger und flexibel und damit besser unterzubringen.
Temperaturregelung
Am einfachsten lässt sich eine konstante Temperatur im Zuchtraum durch thermostatgeregelte Lüftersteuerung erreichen. Steigt die Temperatur über einen festgelegten Wert, dann regelt der Thermostat den Lüfter auf höhere Leistung. Ebenso wird der Lüfter auf niedrigere Drehzahlen gestellt, wenn die Temperatur wieder unter den Grenzwert sinkt.
Die richtige Temperatur ist ein wichtiger Faktor zur erfolgreichen Ernte. Man versuche die Temperaturen während der Beleuchtungsphase nicht über 28°C steigen und während der Dunkelphase nicht unter 18°C sinken zu lassen sowie größere Temperaturschwankungen (>10°C) zu vermeiden. Bei hohen Temperaturen steigt einerseits die Gefahr von Schädlingsbefall, zum anderen sind einige Bestandteile der wirksamen Inhaltstoffe des Hanfs ab 25°C flüchtig.
Relative Luftfeuchte
Grundsätzlich gilt, die relative Luftfeuchte (rLF) während der Vegetationsphase höher, während der Blütephase niedriger zu halten.
Mit etwas über 50%rLF in der Vegetationsphase und etwas unter 50%rLF in der Blütephase fühlen sich die Pflanzen wohl. 50%rLF sind nie verkehrt.
Methoden zur künstlichen Luftentfeuchtung sind leider technisch aufwendig oder teuer. Als wichtigster Regulator dient hier der ständige Luftaustausch durch den Lüfter. Die Luftfeuchte anzuheben ist dagegen relativ einfach. Am einfachsten durch regelmäßig aufgehängte feuchte Handtücher, technisch ausgereifter durch einen kleinen Ultraschall-Vernebler. Bei großen Zuchträumen kann der Hanfzüchter über die Anschaffung eines gesteuerten Raumluftbefeuchters nachdenken.
Ventilator
In der Natur werden Hanfpflanzen durch den Wind ständig bewegt. Dieser Reiz fördert das Dickenwachstum und die Stabilisierung des Stengels. Fehlt dieser Reiz „spargelt“ die Pflanze und knickt schlimmstenfalls einfach um. Zur Vorbeugung eignet sich ein kleiner Ventilator, der die Pflanzen z.B. durch eine Zeitschaltuhr (ZSU) gesteuert mehrmals täglich in Bewegung versetzt. Der Luftstrom sollte dabei nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet sein, da das zu Windbrand oder Umknicken führen kann. Keimlinge lassen sich mit Pfeifenreinigern abstützen, bis sie die notwendige Stabilität erreicht haben.