Dritter Tag: Optimatenregierung (Rerum Belhancanarum dialogus)

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Am fiktiven dritten Tag des Dialogs in der Schrift "Rerum Belhancanarum dialogus" wird die vom Volk kontrollierte Optimatenregierung vorgestellt. Die fiktive Hauptsprecherin bzw. die halbliterarische Hauptfigur dieses Dialogteils ist Pervalia ya Terdilion, die Primesta der Republik Belhanka.


Zusammenfassung

Pervalia ya Terdilion - fiktive Hauptsprecherin am dritten Tag des Dialogs

Der dritte Dialogtag eröffnet die Frage nach der inneren Führung eines Staates mit einer Definition von Freiheit: Freiheit sei nichts anderes als der Vorrang der Gesetze und der öffentlichen Dinge gegenüber dem Begehren von Einzelpersonen und ihrer Einzelinteressen. Freiheit, Gemeinwohl und PRAios seien ein Ding. Die Freiheit überwache sich jedoch nicht selbst und benötige daher Diener.


Der Traktat führt zu der Auffassung hin, das Volk eigne sich am besten als Wächter der Freiheit. Daher solle es in einer Republik die Ämter zuerteilen, denn überginge man das Volk in dieser Funktion, käme es zu einem Abschluss der politischen Klasse und zu Missbrauch in einer Herrschaft der Wenigen. Zwar habe das Volk insgesamt nur wenig politischen Verstand, immerhin jedoch nach seinem Urteilsvermögen einen Sinn für die Qualität seiner Führer. Einzelne Fehlentscheidungen würden bei der Masse der zuerteilten Ämter wenig ins Gewicht fallen. Wichtig sei allerdings eine Einhegung der Amtsfähigkeit mit Blick auf die Führung.


Eine vollständige Volksherrschaft sei jedoch nicht wünschenswert. Bei Gesetzesvorlagen und beispielsweise bei der Entscheidung über Krieg und Frieden habe das Volk weder die nötige Expertise noch die nötige Disziplin, denn eine zahlreiche Volksversammlung müsste umgehend zum Opfer der Demagogie oder auch schlicht einer Verzettelung in der Entscheidungsfindung werden. Eine geordnete Republik benötige daher eine kleine Gruppe von weisen Männern und Frauen, die die Gesetzgebungsinitiative und -vorarbeiten trügen. Deren Ergebnisse würden sodann einer Approbation durch das Volk unterworfen werden.
Eine weitere Rolle sollte der elitären Gruppe in der Geheimniswahrung zukommen. Würde jeder Gegenstand vor die Volksversammlung getragen werden, so wären beispielsweise auswärtige Feinde sogleich über das Vorgehen der Republik informiert.


Ebenso benötige eine Republik ein Oberhaupt, um eine Dauerhaftigkeit ihrer Politik herzustellen. Dabei stellt sich die Frage nach der Amtszeit. Vor allem aber darf das Oberhaupt nicht zu viele Kompetenzen haben, denn andernfalls kann die Situation eintreten, dass es vom Gremium der Weisen nicht kontrolliert wird, sondern vielmehr dessen Mitglieder ihren Willen auf das Oberhaupt ausrichten oder das Oberhaupt an den Weisen vorbei mit dem Volk regiert.


Zu einzelnen Punkten:

1) Das Volk sollte alle oder fast alle Ämter vergeben. Ausgenommen sei insbesondere die Wahl des Oberhauptes. Da sie eine besondere Rücksicht erfordert und sehr folgenreich sein kann, sollte sie der Gruppe der weisen Männer und Frauen überlassen werden.
2) Die weisen Männer und Frauen sollten grundsätzlich über eine interne Mehrheit Gesetzgebungsinitiativen vornehmen. Ein zusätzlicher und etwas erschwerter Modus sollte es jedoch ermöglichen, auch Einzelinitiativen ohne interne Mehrheit aus diesem Kreis vor das Volk bringen zu können. Damit sollte es möglich sein, die Initiative nicht gänzlich von Parteibildungen des elitären Rates abhängig zu machen.
3) Das Oberhaupt muss von einer Gruppe von Weisen dauerhaft und wirksam umgeben sein. Damit sich die Republik nicht auf die Gunst des Oberhauptes ausrichtet, sollten ferner Dinge wie beispielsweise die Entsendung von Botschaftern nicht vom höchsten Staatsamt aus entschieden werden.


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