Über Ewiges und Zeitliches (Sermon von Peraine 1032 BF)

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Die Predigt "Über Ewiges und Zeitliches" vom Peraine des 1032ten Jahres war der erste Sermon des Joban Gryphonius di Striazirro in dessen Eigenschaft als Vorstand des Praiostempels Sancti Ageriani ad Vincula.

Auszüge

"Jede Ordnung ist praiosgefällig, wenn sie nach innen und außen den Frieden herbeiführt und zugleich gerecht ist. Da wir Sterbliche uns diesen absoluten Zustand nur denken, ihn aber niemals einlösen können, verehren wir den Herrn Praios und den Horas als personifizierte Sittlichkeit. Wer das in Frage stellt, muss sich diesen Sachverhalt auf anderem Wege denken, - was gleichwohl an sich überflüssig und obendrein schwerer ist. Oder er muss die eigene Bestialität für erstrebenswert halten und darf über ihr nichts anerkennen. Das ist noch sehr viel leichter, - bringt allerdings Krieg hervor."


"Der ewige Friede ist im Zeitlichen nicht einzulösen. Daher ist das Zeitliche unsere Prüfung mit stetem Bemühen, bevor wir zu den Toten gehen und mit unseren Feinden im ewigen Frieden der zwölfgöttlichen Paradeise verschwistert werden. Vorher ist jeder in Rondra gefallene Krieger nicht mit einem anzustrebenden sittlichen Prinzip begabt, sondern lediglich die Aussaat des Herrn Praios. DAS ist auch der Grund, weshalb unter den Vätern die hehren Priesterkaiser die Rondra-Kirche als heidnisch verfolgt haben: Sie ist, falsch verstanden, ein Kult des Krieges und des Blutes, darf ausgelöscht werden, - denn sie steht außerhalb des praiotischen Gesetzes!" - Aus seiner ersten Predigt.


"Ich aber sage Euch also: Der Namenlose will uns trennen von den Göttern, denn die Selbstherrlichkeit des Menschen ist ihm Gebot, sein Ziel. Er geizt nicht mit falschen Versprechungen und der bösen Lust, sein Ziel zu erreichen. Sein Ziel aber ist der Krieg unter Euch und der Verlust Eurer sittlichen Reinheit, dass ihr nicht eingehen würdet in die zwölfgöttlichen Paradeise. Ich sage Euch: Der Krieg ist die Folge der Selbstherrlichkeit, der Verstoß gegen das universale Gute. Daher auch ist der Krieg die Sündenstrafe der Götter, so wir gegen ihre Kirche handeln." - Aus seiner ersten Predigt.


"Der falsche Rahjenkult ist der Kult des Namenlosen! Wer ein Weib begehrt oder einen Mann und dabei aber nicht in sittlicher Reinheit im Fleische sich vermischen will, wer also einen Missbrauch an seinem Nächsten begehen will, - der sei keiner von uns! Der bringt Hass hervor, und der Hass ist die Saat des Namenlosen! Habt also Obacht, dass Ihr redlichen Herzens freit und nicht in böser Lust! So gewahrt den Travienbund als das hehre Gesetz der göttlichen Mutter, um solches zu verhindern oder zu lindern. Wenigstens so alles in allem. Denn der Travienbund wird im Geiste vollzogen, nicht im Fleische." - Aus seiner ersten Predigt.


"Der falsche Efferdkult und der falsche Ingerimm, - das ist uns heute ausnahmsweise egal. Und nun geht in Frieden. Ite, missa est." - Schlussworte seiner ersten Predigt.


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