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FOR THE GOOD TIMES
Liedermacher in der Country Music:
Country Music lacht, weint und geht an’s Herz. Mit ein Grund, dass immer wieder bekannte Pop-Stars Country-Songs aufnehmen, wie beispielsweise TINA TURNER, RAY CHARLES, STEVIE NICKS, JULIO IGLESIAS, DEAN MARTIN, CHER, SHAGGY, B.B. KING, LOUIS ARMSTRONG, NORAH JONES – um nur einige zu nennen. Sie greifen dabei auf Songs von diversen Liedermachern in der Country Music zurück und haben damit selbst tolle Hitparadenerfolge zu verzeichnen.
Millionen von verkauften Tonträgern gehen auf ihre geistige Schaffenskraft zurück: die Liedermacher in der Country Music! Festhalten möchte ich aber gleich, dass ich darunter nur Künstler verstehe, die ihre Songs grundsätzlich nicht für sich, sondern für andere geschrieben haben. Natürlich haben beispielsweise Hank Williams oder Johnny Cash eine ganze Reihe von Songs geschrieben, die auch unzählige Male von anderen Interpreten aufgenommen wurden – doch das ist schon wieder eine andere Geschichte.
DON GIBSON
Geboren am 3. April 1928 in Shelby, in North Carolina; gestorben am 18. November 2003. Erster Erfolg als Komponist 1956: FARON YOUNG kam mit seinem „Sweet Dreams“ in die Top-Ten der Country-Charts. 1958 brachte dann den Durchbruch: RAY CHARLES hatte mit „I Can’t Stop Loving You“ einen Monster-Hit und seinen einzigen Million-Seller; er stand damit 5 Wochen lang auf Platz 1 der Pop-Charts. Don Gibson selbst hatte mit diesem Song und mit „Oh, Lonesome Me“ einen doppelseitigen Country-Hit; beide kamen auf Platz 1 der Country-Hitparade. Weitere Hits von Don Gibson – auch als “Mr. Country Soul” bezeichnet - waren „Blue Blue Day“, „Just One Time“ und „Sea of Heartbreak“.
JACK CLEMENT
Er war nicht nur der Mann an den Tonhebeln im legendären Sun-Studio in Memphis, in Tennessee, wo Elvis Presley, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Roy Orbison, Charlie Rich und Ed Bruce ihre ersten Plattenaufnahmen machten, sondern auch Produzent, Studiobesitzer und Inhaber eines Musikverlages. Durch diesen wurde er auch zum „Entdecker“ von Don Williams. Geboren am 25. April 1928 in Kinard, in South Carolina, wird er in Nashville oft auch „graue Eminenz“ genannt. Er schrieb Hits wie „Guess Things Happen That Way“, „Ballad of a Teenage Queen“, „A Girl I Used to Know“, „Miller’s Cave”, “The One on the Right Is on the Left”, “It’ll Be Me” und “Gone Girl”. Er wurde in die “Nashville Songwriters Hall of Fame” gewählt.
HARLAN HOWARD
Geboren am 8. September 1929 in Lexington, in Kentucky; gestorben am 3. März 2002 in Nashville. Sein Slogan lautete: „Three Chords and the Truth“ und damit schrieb er an die 4.000 Songs, darunter viele bekannte Country-Hits, wie z.B. „Pick Me Up on Your Way Down“, „I’ll Catch You When You Fall“, „Foolin’ ’Round“, “I’ve Got a Tiger by the Tail”, “Busted”, “Mary Ann Regrets”, “She Called Me Baby”, “Life Turned Her that Way”, “The Chokin’ Kind”, “Another Bridge to Burn”, “The Everglades”, “Why Not Me” und “I Fall to Pieces” aufgenommen von Stars wie Charlie Walker, Buck Owens, Kitty Wells, Burl Ives, Waylon Jennings, Ray Price, The Judds und Patsy Cline. Seine Songs finden sich noch heute in den Hitparaden, so war „Blame It on Your Heart“ gesungen von Patty Loveless 1994 der am meisten im Radio gespielte Song. Einige Jahre war Harlan Howard auch mit der Country-Sängerin Jan Howard verheiratet. Natürlich wurde Harlan Howard in die „Nashville Songwriters Hall of Fame“ gewählt.
HANK COCHRAN
Geboren am 2. August 1935 in Greenville, in Mississippi. Zusammen mit dem nicht mit ihm verwandten Eddie Cochran gündete er 1954 das Duo „The Cochran Brothers“. Doch seine Erfolge liegen im Schreiben von bekannten Hit-Songs; darunter finden sich „Same Old Hurt“. „Sally Was a Good Old Girl“, „A Little Bitty Tear”, “Make the World Go Away”, “He’s Got You”, “Funny Way of Laughin’”, “It’s Not Love, but It’s Not Bad”, “Don’t Touch Me” und “I Fall to Pieces”. Erst dieser Tage hat ihm BOB DYLAN ausrichten lassen, dass er den Song “A 11” ab sofort als Schlussnummer bei seinen Konzerten verwenden wird. Kurze Zeit war Henry “Hank” Cochran auch mit der Country-Sängerin Jeannie Seely verheiratet. Auch Hank Cochran wurde in die „Nashville Songwriters Hall of Fame“ gewählt und ist derzeit noch immer sehr aktiv.
MAX D. BARNES
Nachdem er den Namen seines tödlich verunglückten ersten Sohnes auf einem Grabstein gesehen hatte, schrieb Max Duane Barnes den Song „Chiseled in Stone“. Als Co-Schreiber zeichnet hier Vern Gosdin, der diesen Song auch aufnahm. Dieser wurde 1989 von der Country Music Association (CMA) zum Song des Jahres gewählt. 1992 wurde „Look at Us“, geschrieben zusammen mit Vince Gill und von diesem auch aufgenommen, von der CMA zum Song des Jahres gewählt. Max D. Barnes, geboren am 24. Juli 1936 in Hardscratch, in Iowa; gestorben am 11. Januar 2004 in Nashville. Nur einige Wochen später starb auch seine Gattin Patsy, der er den erwähnten Song „Look at Us“ gewidmet hatte. Zu den von ihm geschriebenen Hits gehören noch “Who’s Gonna Fill Their Shoes“, “Don’t Take It Away“, “Thank God for the Radio“, “Rough Around the Edges” und “I Am an Island”, aufgenommen von Stars wie Conway Twitty, George Jones und Merle Haggard. Auch Max D. Barnes ist Mitglied in der „Nashville Songwriters Hall of Fame“. Sein zweiter Sohn Max Troy Barnes setzt inzwischen die Familientradition fort.
ROGER BOWLING
Sein Song „Blanket on the Ground“ brachte Billie Jo Spears ihren bislang größten Hit, für Kenny Rogers war “Lucille” (Song des Jahres 1977) im Grunde der Beginn seiner Karriere in der Country Music mit weiteren Hits wie “Coward Of The County”, “Long Arm of the Law“ und “While the Feeling's Good”. Roger Bowling erschoss sich am 26. Dezember 1982 im Alter von nur 38 Jahren nachdem er alles für seinen Tod vorbereitet und noch Weihnachten mit seiner Familie gefeiert hatte. Schwer an Krebs erkrankt – was er seinen Angehörigen fast bis zuletzt verheimlichen konnte – hatte er nur noch kurze Zeit zu leben und wollte seinen Liebsten und sich die Wochen seiner größten Schmerzen und seines ärgsten Leidens ersparen.
KRIS KRISTOFFERSON
Geboren am 22. Juni 1936 in Brownsville, Texas, als Sohn eines Air Force Generals. Besuchte mehrere Universitäten, darunter auch Oxford (England), schrieb unter dem Pseudonym Kris Carson Novellen und Songs und war schließlich als Hubschrauberpilot beim Militär, zeitweise auch in Deutschland stationiert. 1965 begann er als Putzer in dem Studio in Nashville, in dem auch Johnny Cash seine Aufnahmen machte, und übernahm dabei den Job von Billy Swan. Als dann Roger Miller als erster Songs von ihm aufnahm, und Johnny Cash daraufhin sein „Sunday Morning Coming Down“ auf Platz 1 in den Country Charts führte, war seine Karriere nicht mehr aufzuhalten, zumal Janis Joplin mit seinem „Me and Bobby McGee“ im Jahr 1971 einen Megahit hatte. Sein erster eigener Nr.1-Country-Hit war „Why Me“ im Jahr 1973. Kurze Zeit war er mit Rita Coolidge verheiratet, später tourte er als Mitglied der sogenannten „Highwaymen“ durch die USA und Europa, zu denen noch Willie Nelson, Johnny Cash und Waylon Jennings gehörten. Obwohl Kris Kristofferson eigentlich nicht mehr in den Country-Charts zu finden ist, ist er nach wie vor ein Star bekannt durch seine Songs und Rollen in diversen Filmen.
MICKEY NEWBURY
Wird allgemein nur als Song-Poet bezeichnet und im selben Atemzug wie Stephen Foster genannt. Geboren am 19. Mai 1940 in Houston, Texas, gestorben am 29. September 2002 nach langer schwerer Krankheit in Springfield, Oregon. Zu den von ihm geschriebenen Hits gehören „Why You Been Gone so Long“, „Frisco Mabel Joy“, „Funny Familiar Forgotten Feelings“ und „An American Trilogy“, das allein von über 100 Interpreten aufgenommen wurde; diese hier aufzuzählen - darunter The London Symphony Orchestra - würde den Rahmen sprengen. Mickey Newbury schrieb am besten Songs, wenn es regnete. Dies dokumentiert er deutlich in seinem Album „Looks Like Rain“, das bereits Kult-Status erreicht hat.
JAMES TALLEY
Dieser in Oklahoma geborene und ab seinem dritten Lebensjahr in Washington aufgewachsene Liedermacher wollte ursprünglich Maler werden und hatte auch das betreffende Studienfach an der Universität in Los Angeles belegt. Obwohl einige seiner Alben veröffentlicht wurden, u.a. auf Capitol und Bear Family Records, blieb er wegen einiger Schicksalsschläge unter Insidern eher ein Geheimtipp. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, übte er einige Berufe aus und hat heute eine gut gehende Immobilienagentur. Zur Amtseinsetzung des US-Präsidenten Jimmy Carter gab er bei diesem im weißen Haus ein Konzert. Da James Talley auch sehr viel in Folk-Kreisen zu finden war, hat er einige Songs mit ähnlichen Themen wie Woody Guthrie geschrieben. Sein Album mit Songs von Woody Guthrie diesem zu Ehren gehört überhaupt zu seinen Meisterwerken. Hits von ihm sind: „Tryin’ Like the Devil“, „Up from Georgia“, “Blackjack Choir” und “Got No Bread, No Milk, No Money”. Seine Songs wurden u.a. von Johnny Cash, Alan Jackson und Johnny Paycheck aufgenommen.
KIMMIE RHODES
Die in Lubbock, in Texas, aufgewachsene Liedermacherin schreibt Country-Posie in Reinkultur und ist unter Fans und Kritikern ein weiterer Geheimtipp. Waylon Jennings, Townes van Zandt, Joe Ely, Beth Nielsen Chapman, John Farnham, Amy Grant, CeCe Winans, Peter Frampton, und Wynonna nahmen Songs von ihr auf und Willie Nelson ließ es sich nicht nehmen, gleich ein ganzes Album mit ihr zu machen („Picture in a Frame“). Ihr Song “I’m Not An Angel” wurde im Film und Soundtrack zu “Mrs. Winterbourne” mit Shirley MacLaine groß herausgebracht. Fast ist es zu schade, wenn andere ihre Songs singen, oder wie es Waylon Jennings ausdrückte: “When I hear Kimmie sing it makes me know what the phrase ‘pulling on your heart strings’ means.”
WILLIE NELSON
Wurde am 30. April 1933 in Fort Worth, Texas, geboren und begann seine Musikkarriere als Songschreiber. Doch erst einmal wurde er Bassist in der Band von Ray Price, bis dann Patsy Cline sein „Crazy“ zu einem bekannten Hit machte. Er selbst hatte erst 1975 einen Nr.1-Hit mit dem nicht von ihm geschriebenen „Blue Eyes Crying in the Rain“, doch da war er längst ein bekannter Sänger mit einer ganz eigenwilligen Artikulation und mit einem außergewöhnlichen Stil an der Gitarre. Daneben ist er in zahlreichen Filmen als Schauspieler aufgetreten, wie z.B. in „The Electric Horseman“ oder „Honeysuckle Rose“. Nicht nur allein füllt er große Konzerthallen, sondern auch als Mitglied der „Highwaymen“ war er auf Tournee.
Text: PETER ANDERL
Links:
- Hank Cochran: http://www.hankcochran.com
- Harlan Howard: http://www.harlanhoward.com
- Mickey Newbury: http://mickeynewbury.com
- Kimmie Rhodes: http://www.kimmierhodes.com
- James Talley : http://cimarronrecords.com
- CMI / Country Music Information : http://www.countryroad.tk