Watergate

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Während des Präsidentschaftswahlkampfes 1972 brachen fünf Männer mit Beziehungen zu Nixons Wahlkampfkomitee (Committee to RE-Elect the President) in ein Büro der Democratic National Convention im Watergate Hotel in Washington ein und installierten dort Abhörgeräte. Dies gehörte zu einem umfassenden Programm der Störung des Wahlkampfes der Demokraten. Die Einbrecher wurden jedoch zufällig entdeckt und festgenommen. Ausgedehnte Ermittlungen wurden in der Folge durchgeführt, um die Hintermänner zu identifizieren.

Jedoch erst die Presse brachte letztlich ans Licht, dass auch der engste Mitarbeiterstab um Präsident Nixon Mitwisser gewesen war. Als die Tat offenbar wurde, versuchten diese Mitarbeiter - auch gemeinsam mit dem Präsidenten - ihre Beteiligung zu vertuschen. Unter anderem missbrauchte Nixon dafür die CIA, die er gegen das FBI ausspielte. Es folgten monatelange Anhörungen vor Gericht und in einem speziell eingerichteten Komitee des Senats, und letztlich entschloss sich der Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses zur Einleitung eines Verfahrens zur Amtsenthebung (Impeachment) gegen Präsident Nixon. Amtsmissbrauch, Behinderung der Justiz und Missachtung des Kongresses lauteten die Vorwürfe. Da nun eine Mehrheit der Kongressabgeordneten (sogar der republikanischen) für eine Amtsenthebung stimmen würde, kam Nixon dieser für ihn demütigenden Amtsenthebung zuvor. In der am 08.08.1974 live im Fernsehen übertragenen Rücktrittsrede kündigte er seinen Rücktritt an, welcher am 9. August 1974 folgte. Sein Nachfolger wurde Vizepräsident Gerald R. Ford.

Gemeinsam mit dem Debakel in Vietnam sollte so die Watergate-Krise letztlich das amerikanische Volk Mitte der 1970er in anhaltende tiefe Selbstzweifel und eine zunehmend zynische Haltung gegenüber den politischen Eliten in Washington stürzen, wie sie teils noch bis heute zu beobachten sind.

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