Siedlungskolonie

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Siedlungskolonien

Der Begriff der „Siedlungskolonie“ bezeichnet eine bestimmte Herangehensweise an die Erschließung von Territorien als Kolonien im Rahmen europäischer Eroberungen. Man unterscheidet hier grundsätzlich zwischen den zwei Metatypen der „Siedlungs“- und der „Beherrschungs“-kolonie. Während letztere eher auf die militärische Erschließung und folgende Bewachung zum Zwecke der Extraktion von Rohstoffen abzielte, lag bei ersterer der Fokus auf permanenter Besiedelung der neuen Territorien. Durch diese konnte man sowohl missliebige Elemente der Gesellschaft quasi auslagern, als auch die betreffenden Gebiete oft effektiver gegenüber anderen Mächten sichern, da diese weit stärker bevölkert waren und eigene zivile wie militärische Infrastrukturen aufbauten. Für die jeweiligen nationalen Bevölkerungen bedeuteten Siedlungskolonien Ausbruchsmöglichkeiten aus den ökonomischen wie religiösen Zwängen ihrer Heimatländer, sowie Orte potentiell gewinnbringender Investitionen. So erhielt die jeweilige Regierung umfassende zivile Unterstützung bei der Erschließung, Sicherung und Nutzung der neuen Territorien.

Die englischen Kolonien in Nordamerika gelten als Siedlungskolonien und werden gern kontrastiert mit den französischen und spanischen, die eher Beherrschungskolonien waren. Man geht heute davon aus, dass dies letztlich entscheidend zu ihrer Durchsetzungsfähigkeit und so zur Erlangung einer englischen Vorherrschaft auf dem nordamerikanischen Kontinent als Ergebnis des „French and Indian War“ beitrug. Gleichzeitig definierten sie das Gebiet der späteren USA so schon von Anfang an als einen Ort der (erwünschten) Einwanderung.

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