Joseph McCarthy

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Joseph McCarthy war ein republikanischer Senator, der in den frühen 1950er Jahren eine Kampagne gegen die angebliche Unterwanderung des Regierungsapparates durch Kommunisten startete. Er behauptete zunächst, kommunistische Spione im State Department zu kennen und weitete seine Vorwürfe auch auf Militärkreise aus. Obwohl McCarthy seine Behauptungen nie mit Beweisen untermauern konnte, schenkten ihm Medien und Gesellschaft Gehör. Er verstärkte so die 2nd Red Scare, die nach dem "Verlust" Chinas und dem Bau der ersten sowjetischen Atombombe in den USA wütete.

McCarthy wurde schließlich zum Vorsitzenden des Permanent Subcommittee on Investigations ernannt, das er zum Instrument der Erforschung kommunistischer Spionage in allen Teilen der Gesellschaft machte. In die amerikanische Geschichte gingen so die Jahre 1950 bis 54 als Ära des McCarthyism ein, die von einer regelrechten „Hexenjagd“ auf angebliche Kommunisten, von der Unterdrückung kritischer Meinungen, sowie von Denunziation, Panikmache und sogar Bücherverbannungen/-brennungen allerorten gekennzeichnet war. Erst nach im Fernsehen übertragenen Verbalattacken aufs Militär und den darauf folgenden McCarthy Hearings 1954 erhielt McCarthy vom Senat eine öffentliche Rüge und wurde seines Komittee-Amtes enthoben. Wenige Jahre darauf starb er an den Folgen seines Alkoholismus.

Letztlich muss man McCarthy vor allem als politischen Opportunisten begreifen, der die Gunst der Stunde dazu nutzte, mit dubiosen Vorwürfen erst seinen Wahlkampf für das Senatorenamt erfolgreich zu gestalten und dann nationale Bekanntheit und Macht zu erlangen. So trug er entscheidend zur Zuspitzung der Zustände der 2nd Red Scare bei und damit zu all ihren negativen Auswirkungen.

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