Beleuchtung

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NDL, 400W

Sonnenlicht ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Bei künstlicher Beleuchtung der Pflanzen stellt sich somit die Frage der richtigen Lichtquelle. Der für Pflanzen nutzbare Bereich des elektromagnetischen Spektrums liegt im Bereich des sichtbaren Lichts. Hanf ist eine Pflanze die sehr hohe Mengen an Licht durch Photosysthese zur Assimilation nutzen kann, eine gute Beleuchtung ist somit essentiell.

Von spezieller Bedeutung für den Anbau sind der rote und der blaue Spektralbereich des sichtbaren Lichts. Blaues Licht lässt die Pflanzen gedrungener und buschiger wachsen, ausserdem bilden sich dickere Stämme, gut für den Indoor-Anbau, bei dem oft die Höhe des Zuchtraums ein limitierendes Element darstellt. Unter rotem Licht wachsen die Pflanzen schneller in die Höhe. In der Blüte bekommen sie dafür aber dickere Knospen. Idealerweise kombiniert man also Leuchtmittel mit vorwiegend blauem Lichtanteil für die Vegetationsphase und vorwiegend rotem Lichtanteil für die Blütephase.

Licht macht Gewicht! Anders ausgedrückt ist die Art und die Stärke der verwendeten Lichtquelle entscheidend für einen hohen Ertrag. Für den Indoor-Anbau werden heute im wesentlichen drei Arten von Beleuchtung verwendet, Natriumdampflampen (NDL), Metallhalogen-Hochdruchlampen und die bekannten Leuchtstoffröhren (LSR). Seltener verwendet, aber auch geeignet sind speziell für die Aufzucht von Pflanzen entwickelte Energiesparlampen.


Contents

Belichtungsphasen oder Photoperiode

Wie die meisten Pflanzen reagiert Hanf mit dem Beginn der Blütephase in Abhängigkeit der Lichtdauer pro Tag. Dieses Phänomen wird Photoperiodizität genannt.

  • Eine Indoor-Cannabispflanze wird in der Wachstumsphase 18 Stunden pro Tag belichtet, da Mitte Juni die längste Helligkeitsphase ist und man Indoor versucht optimale Bedingungen für den Pflanzenwuchs herzustellen.
  • Um die Blütephase einzuleiten wird die Zeitschaltuhr auf 12 Stunde Helligkeit und 12 Stunden Dunkelheit eingestellt um die Bedingungen für die Pflanzen auf die Belichtungzeit von Mitte Semptember, die Hauptblütezeit, zu setzen.

Damit das in dieser Phase ausgeschüttete Blühhormon wirksam ist, ist es unerlässlich, dass die "Nachtzeit" auch wirklich vollkommen dunkel ist. Der Zuchtraum sollte also vollkommen lichtdicht abgeschlossen sein und die Pflanzen ablolut in Ruhe gelassen werden. Eine Unterbrechung der Nachtperiode bewirk eine Verzögerung bzw. ein Ausbleiben der Blüte. Außerdem führt eine Störung der Dunkelphase zu Stressreaktionen der Pflanzen, was sich durch zwittern äußern kann.

(Lichtleistungszahlen spielen eine maßgebliche Rolle für die Wuchs- und Blütephase; Hierzu siehe "Lumen & Lux")

Lumen & Lux

Definition

Lumen (lm) ist die Einheit für den Lichtstrom. Lichtstrom ist die Lichtleistung die eine Lampe besitzt.

Als Lux bezeichnet man den Lichtstrom (Lumen) auf einem Quadratmeter.


Lux = lm/m² (Bsp.: Eine Lichtausbeut von 25.000 Lumen auf einem halben Quadratmeter wären also 50.000 Lux)

Ausbeute

Für die Zucht von Pflanzen in einer Growbox braucht man einen bestimmten Lichtstrom, die Pflanzen müssen also mit genug Lumen auf eine bestimmte Fläche versorgt werden, damit sie Biomasse ausbilden können. Dabei verwendet man verschiedene Lumenzahlen bei der Wuchs- und Blütephase:

  • Lichtstromausbeute in der Wuchsphase:
    • Minimum: 15.000 Lux
    • Optimum: 25.000+ Lux
  • Lichtstromausbeute in der Blütephase:
    • Minimum: 30.000 Lux
    • Optimum: 50.000+ Lux

Maximalwerte gibt es nicht, allerdings können die Pflanzen nur eine bestimmte Lichtleistung (siehe oben, Optimum) aufnehmen. Bei Natriumdampflampen sollte jedoch die Abwärme und der enorme Energieverbrauch beachtet werden.

Anwendung

Die Lampe in deiner Growbox muss zur Grundfläche von dieser passen, d.h. die Lichtleistung (Lumen) muss mit der Grundfläche deiner Growbox zusammenpassen.

Beispiel: Wenn man eine Growbox mit einer Grundfläche von 0,33m², dann braucht man eine Lichtleistung von mindestens 30.000lm/m² x 0,33m² = ca. 10.000 Lumen in der Blütephase.

Formel: (min/max) Luxzahl x Grundfläche = (min/max) benötigte Lumenzahl

Spektrum

Pflanzen absorbieren Licht durch die Lichtreaktion der Photosynthese. Maßgeblich für die Photosynthes ist die Lichtqualität, diese wird in verschiedenen Farben angegeben die verschiede Wellenlängen haben (definert durch Nanometer: nm), diese Wellellängen werden durch die Chlorophylle und Carotinoide absorbiert. Gelbe und grüne Wellenlängen (500nm-600nm) werden reflektiert, blaue (400nm-500nm) und rote (600nm-700nm) Wellenlängen werden optimal absorbiert und die Photosynthese kann stattfinden.

(Wollte mehr schreiben, bin aber immomnet zu betrunken :), nen Bild gibt`s nicht weil es nicht funktioniert...)


Lichttemperatur

Die Farbtemperatur (gemeßen in Kelvin; k) von Lampen beschreibt ein bestimmtes Farbspektrum, das die Lampe ausstrahlt. Die Hanfpflanze braucht für die Wuchs- und Blütephase bestimmte Lichtspektren damit sie Photosynthese betreiben kann. Der Photosynthese am meisten förderlich sind Blau- und Rotspektren, dagegen sind Grünspektren wirkungslos.

Optimale Farbtemperatur ist für die:

  • Wuchsphase: 6500 Kelvin
  • Blütephase: 3500 Kelvin

Image:Kelvin.png

Lampen

Leuchtstoffröhren

Farbspektrum einer herkömmlichen Leuchtstoffröhre

Leuchtstoffröhren eignen sich hervorragend für die Anzucht bzw. Wuchsphase von Cannabis, da sie eine niedrige Farbtemperatur (4000 bis 6500 Kelvin) besitzen und einen hohen Anteil an blauem Licht ausstrahlen (Farbwiedergabestufe 8/9), was förderlich für den Pflanzenwuchs ist. Ein weiterer Vorteil ist auch die geringe Wärmeentwicklung, weshalb man die Lampen direkt über die Pflanzen hängen kann (Platzersparnis).

Eine kleine Übersicht über Lumenzahlen herkömmlicher Leuchtstoffröhren:

  • 18W (60cm): 1.350lm
  • 30W (90cm): 2.700lm
  • 36W (120cm): 3.350lm
  • 58W (150cm): 5.200lm

Hauptartikel: Leuchtstoffröhre

Natriumdampflampen

Farbspektrum einer Natriumdampflampe

Natriumdampflampen eignen sich hervorragend für die Blütephase von Cannabis, da sie eine relativ niedrige Farbtemperatur (3500 Kelvin) besitzen und einen hohen Anteil an rotem Licht ausstrahlen (Spezielle Gase vergrößern das ursprünglich nur gelbe Farbspektrum). Sie entwickeln jedoch mehr Abwärme als LSR, was einen Abstand von ca. 50cm zur Pflanze nötig macht, dafür ist die Lichtleistung (Lumen) sehr viel größer.

Eine kleine Übersicht über die Lichtleistung herkömmlicher Natriumdampflampen:

  • 250W: 33.000lm
  • 400W: 56.000lm
  • 600W: 90.000lm
  • 1.000W: 130.000lm

Hauptartikel: Natriumdampflampe

Metallhalogen-Hochdrucklampen (MH)

Metallhalogen-Hochdrucklampen sind Gasentladungslampen, deren Gaskolben mit Halogen-Metall-Verbindungen gefüllt ist. Diese Leuchtmittel erzeugen ein blau-weißes Spektrum und sind deshalb in der Hanfzucht primär für die Aufzucht von Stecklingen / Sämlingen bzw. für die Vegetationsperiode geeignet. Bei der Anzucht sind in den ersten Lebenswochen Leuchtstoffröhren vorzuziehen, da diese eine geringere Wärmeentwicklung haben. Es ist zu erwähnen dass MH-Lampen einen geringeren Wirkungsgrad und damit eine höhere Wärmeabgabe als NDL-Leuchtmittel haben. Hanf sollte in der Vegetationsperiode mit etwa 30.000 Lux beschienen werden. Dies wird auf 1m² erreicht von einem 400W MH-Leuchtmittel.

Sonne in Zahlen

  • Die Mittagssonneneinstrahlung mitte Juni (Hauptwachstumsphase) belichtet den Erdboden mit einer Lichtleistung von 15.000 Lumen pro Quadratmeter (15.000 Lux). Die Farbtemperatur beträgt im Juni ca. 5000 Kelvin.
  • Mitte September (Hauptblütephase) trifft die Erde eine Lichtleistung von 15.000 Lumen pro Quadratmeter (15.000 Lux), was gleich der Lichtleistung der Hauptwachstumsphase ist, allerdings ist die Farbtemperatur mitte September viel wärmer als mitte Juni (3500 Kelvin).
  • Der Vorteil der Indoor-Beleuchtung im Gegensatz zu Sonne ist, dass die Lichtleistungs- und Farbtemperaturwerte konstant gehalten werden können.

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Weblinks

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