Nullification
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Nullification
Bereits seit Gründung der Vereinigten Staaten waren diese geprägt vom Zwiespalt zwischen den Süd- und Nordstaaten. Wichtiger Streitpunkt war die Zollpolitik. Der Norden begann sich zu industrialisieren und wollte Schutzzölle, um seine noch junge Industrie vor der britischen Konkurrenz zu schützen. Der Süden dagegen, der seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse überall absetzen wollte, machte sich für freien Handel stark. Insbesondere das 1828 verabschiede Zollgesetz stieß im Süden, vor allem in South Carolina, auf großen Widerstand und wurde als „Zoll der Scheußlichkeiten"“ (Tariff of Abominations) bekannt. 1832 verabschiedete der Kongress ein weiteres Zollgesetz, das weniger hart als das vorhergehende war, jedoch im Süden auf noch weniger Gegenliebe stieß. Zahlreiche Bürger und Politiker South Carolinas begannen, die Nullifikationsdoktrin zu befürworten. Diese maßgeblich von Jacksons Vizepräsident John C. Calhoun gestaltete Doktrin besagte, dass ein Staat das Recht habe, Bundesgesetze innerhalb seiner Grenzen für null und nichtig zu erklären, falls sie für ihn schädlich seien. Die Doktrin gewann immer mehr Anhänger, und am 24. November 1832 verabschiedete die Legislative von South Carolina die so genannte Nullifikationserklärung (Ordinance of Nullification). Diese hob die Zollgesetze von 1828 und 1832 innerhalb der Grenzen von South Carolina auf. Außerdem drohten sie mit dem Austritt aus der Union, der durch Zuckerbrot und Peitsche Präsident Jacksons noch einmal abgewendet werden konnte. Jedoch war dies nur ein vorübergehender Kompromiss auf der Road to Disunion, die schließlich durch die Zuspitzung der Kontroverse über die zugrundliegenden Prinzipien der States' Rights Theory im Bürgerkrieg endete.
Merriam Webster’s Collegiate Dictionary, 11th edition Nullification: the action of a state impeding or attempting to prevent the operation and enforcement within its territory of a law of the US Ordinance: a law set forth by a governmental authority Die Zölle, die vom Kongress erlassen wurden, belasteten besonders die Südstaaten, da sie auf die Importwaren aus Europa angewiesen waren. Die Gelder, die sich aus den Zöllen ergaben, wurden für den Aufbau einer gewerbetauglichen Infrastruktur im Norden verwendet, was die Südstaaten kritisierten. Die Benachteiligung des Südens entlud sich als die Pflanzerelite South Carolinas ablehnte die Zölle weiterhin zu zahlen, ihre Eintreibung verbot und mit dem Austritt aus der Union drohte, sollte auf Bundesebene gegen sie vorgegangen werden. Sie schlossen sich somit den Ansichten von John C. Calhoun, dem Vizepräsidenten Jacksons, an, der die Ansicht vertrat, dass die Souveränität der Einzelstaaten Vorrang habe gegenüber den Mehrheitsentscheidungen des Kongresses. Dies ist die Hauptthese der states rights, von denen South Carolina in diesem Fall Gebrauch machte. Obwohl Bundesrecht Landesrecht bricht, wurden die Schutzzölle, die als unrechtmäßig angesehen wurden, ausgesetzt. Präsident Jackson, der noch vor diesem Konflikt ebenfalls Verfechter der Souveränität der Einzelstaaten war, bestand nun darauf, dass die USA eine Nation sei und warf South Carolina Landesverrat vor, sollten sie sich von der Union abspalten. Er drohte mit militärischer Intervention und befürchtete, dass sich weitere Staaten South Carolina anschließen würden, wenn er ihnen nachgebe. Letztendlich wurden jedoch doch die Zölle gesenkt und die Pflanzerelite lenkte ein. Dieser Konflikt blieb bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs erhalten. Die Kompetenzverteilungen auf Bundesebene und Landesebene, sowie die unterschiedlichen wirtschaftlichen Ausprägungen und Entwicklungen im Norden und im Süden der USA, boten ein Konfliktpotential, das sich bis zum Bürgerkrieg weiter aufstaute.