Sensationalismus

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1830er und 1840er

Unter Sensationalsimus versteht man eine neue Form der Berichterstattung und des Schreibens, die in den 1830er und 1840er Jahren aufkommt. Hierbei nutzen die Zeitungen der yellow press, aber auch Schriftsteller der (mit meldoramatischen plots gefüllten) dime novels und der dunklen Romantik (z.B. Edgar Allan Poe) die aufkommende Verunsicherung und Angst aus, die sich aus der steigenden Anonymität, Armut und Kriminalität bei der städtischen Bevölkerung entwickelt. Den Gefahren, denen man im wahren Leben begegnen kann, werden nun zum Thema von vielen Zeitschriften und Romanen. Die yellow press versuchte zudem, durch reißerische Überschriften und überspitzte Geschichten die Aufmerksamkeit der Leser für sich zu gewinnen, um so den Verkauf anzutreiben. Später wurde dies auch durch Fotos und Bilder probiert. So wurden die Zeitungen auch für Leute attraktiv, die der englischen Sprache kaum oder gar nicht mächtig waren.

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Der Begriff der „yellow press“ ist hier anachronistisch eingesetzt, denn der kam erst Ende des 19. Jh. auf. Ansonsten ist die Definition gut, nur sollte noch einfließen dass auch nichtliterarische Erscheinungsformen der aufziehenden Populärkultur der Zeit (also vor allem der 1840er und der folgenden Jahrzehnte) unter dem Begriff „Sensationalismus“ zusammengefasst werden, bespielsweise die Dime Museums im Stil von P.T. Barnum. Der Kulturwissenschaftler David S. Reynolds definiert übrigens den Sensationalismus als notwendigen Untergrund, ohne den auch die Erscheinungen der Hochkultur nicht vorstellbar wären. In diesem Sinne wäre Poe die beste Mittlerfigur zwischen beiden Ebenen.

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