Fourteen Points
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Fourteen Points
Als die europäischen Nationen im Jahre 1914 in den Ersten Weltkrieg eintraten, versuchte Präsident Wilson lange Zeit den Weg der Neutralität zu gehen. Jedoch wurde dieser Weg sehr bald auf eine harte Probe gestellt. Nachdem Deutschland am 31. Januar 1917 die Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs beschloss, und bald mehrere amerikanische Handelsschiffe durch deutsche U-Boote versenkt wurden, erklärten die Vereinigten Staaten am 06.04.1917 dem Deutschen Reich den Krieg.
Die USA gewannen außenpolitisch aufgrund ihres wirtschaftlichen und militärischen Gewichts eine führende Rolle unter ihren Verbündeten. Präsident Wilson wollte diese nutzen und versuchte, die Westmächte auf gemeinsame Nachkriegsziele zu verpflichten. In einer Rede vor dem amerikanischen Kongress im Januar 1918 wandte er sich sowohl an diesen selbst als auch an die Völker und Regierungen der Welt. Mit den „Vierzehn Punkten“ definierte Wilson seine Kriegsziele und Vorstellungen einer friedlichen Nachkriegsordnung, über die ein Völkerbund (League of Nations) wachen sollte. Er konnte diese jedoch letztlich in den Verhandlungen von Versailles kaum durchsetzen und scheiterte zudem auch zuhause, als der Kongress den Beitritt der USA zur League of Nations als dem Kern von Wilsons Plänen ablehnte. Diese blieb so nur eingeschränkt handlungsfähig. Der wirkungsmächtigste Punkt für das gesamte 20. Jahrhundert sollte letztlich das Selbstbestimmungsrecht der Völker werden, dass bald allerorten als Argument und Kampfansage gegen koloniale Herrschaft ins Feld geführt werden sollte.
1. Öffentliche Friedensverträge und Abschaffung der Geheimdiplomatie
2. Freiheit der Seeschifffahrt
3. Aufhebung sämtlicher wirtschaftlicher Handelsschranken
4. Rüstungsbegrenzung
5. Ordnung aller Kolonialfragen
6. Räumung des besetzten russischen Gebiets durch die Mittelmächte unter dem Vorbehalt der Selbstbestimmung und Aufforderung an das bolschewistische Russland, sich an der internationalen Kooperation zu beteiligen
7. Wiederherstellung der belgischen Unabhängigkeit
8. Wiederherstellung Frankreichs, Rückgabe von Elsaß-Lothringen
9. Italienische Grenzziehung nach dem Nationalitätenprinzip
10. Autonomie der Völker der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn
11. Wiederherstellung Rumäniens, Montenegros und Serbiens, das einen Zugang zum Meer erhalten solle
12. Autonomie der osmanischen Völker, Durchfahrt durch die Dardanellen und den Bosporus
13. Errichtung eines polnischen Staats, unabhängig von Deutschland oder Russland mit Zugang zum Meer
14. Gründung einer "allgemeinen Gesellschaft der Nationen" zur friedlichen Regelung von Streitigkeiten (Völkerbund- League of Nations))