Waldseemüllerkarte

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*Karte der „neuen Welt“ von Martin Waldseemüller 1507
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*Erstmalig der Name „America“ enthalten (nach Amerigo Vespucci)
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*anfänglich nur Süden des Kontinents enthalten
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*gilt als „Taufurkunde“ Amerikas
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Im Jahr 1507 veröffentlichte der deutsche Kosmograph Martin Waldseemüller gemeinsam mit dem humanistischen Philologen Matthias Ringmann zwei Karten und die Schrift „Cosmographiae introductio“, in welchen die Neue Welt, unter Berücksichtigung der spanischen und portugiesischen Entdeckungen, erstmals als selbstständiger Kontinent verzeichnet und mit dem Namen „America“ versehen wurde.
Im Jahr 1507 veröffentlichte der deutsche Kosmograph Martin Waldseemüller gemeinsam mit dem humanistischen Philologen Matthias Ringmann zwei Karten und die Schrift „Cosmographiae introductio“, in welchen die Neue Welt, unter Berücksichtigung der spanischen und portugiesischen Entdeckungen, erstmals als selbstständiger Kontinent verzeichnet und mit dem Namen „America“ versehen wurde.
Inspiration für die Namensgebung waren die Briefe „Mundus Novus“ des florentinischen Entdeckers Amerigo Vespucci, der in diesen der vorgefundenen Landmasse die Wertigkeit eines Kontinents zumaß und seine Annahme durch zahlreiche Beschreibungen zu dokumentieren versuchte. Aus dem Vornamen Vespuccis schöpfte Waldseemüller den Begriff „America“, in Anlehnung an die ebenfalls nach Frauen benannten Kontinente Europa, Asien und Afrika, den er auf seiner Weltkarte eintrug und der rasch allgemein gebräuchlich wurde. War die Namensgebung auf der Karte Waldseemüllers noch auf den südlichen Bereich des neuen Kontinents beschränkt, der Norden war recht klein und schmal dargestellt, so erweiterte Gerhard Mercator diese im Jahr 1538 mithilfe seiner eigenen Globuskarte explizit auch auf den nördlichen Teil.
Inspiration für die Namensgebung waren die Briefe „Mundus Novus“ des florentinischen Entdeckers Amerigo Vespucci, der in diesen der vorgefundenen Landmasse die Wertigkeit eines Kontinents zumaß und seine Annahme durch zahlreiche Beschreibungen zu dokumentieren versuchte. Aus dem Vornamen Vespuccis schöpfte Waldseemüller den Begriff „America“, in Anlehnung an die ebenfalls nach Frauen benannten Kontinente Europa, Asien und Afrika, den er auf seiner Weltkarte eintrug und der rasch allgemein gebräuchlich wurde. War die Namensgebung auf der Karte Waldseemüllers noch auf den südlichen Bereich des neuen Kontinents beschränkt, der Norden war recht klein und schmal dargestellt, so erweiterte Gerhard Mercator diese im Jahr 1538 mithilfe seiner eigenen Globuskarte explizit auch auf den nördlichen Teil.
Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung gilt das Werk bis heute als Taufurkunde Amerikas und ist unter dem Namen „Waldseemüllerkarte“ bekannt geworden. Die Anfertigung in einer nur geringen Stückzahl trug noch zusätzlich zum Wert der Karte bei. Lange Zeit galten alle Exemplare als verschollen, bis im Jahr 1901 eine Kopie auf Schloss Wolfegg in Baden-Württemberg wiederentdeckt wurde.
Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung gilt das Werk bis heute als Taufurkunde Amerikas und ist unter dem Namen „Waldseemüllerkarte“ bekannt geworden. Die Anfertigung in einer nur geringen Stückzahl trug noch zusätzlich zum Wert der Karte bei. Lange Zeit galten alle Exemplare als verschollen, bis im Jahr 1901 eine Kopie auf Schloss Wolfegg in Baden-Württemberg wiederentdeckt wurde.

Current revision as of 16:28, 14 February 2008

[edit] Chris G.'s Kurze Version

  • Karte der „neuen Welt“ von Martin Waldseemüller 1507
  • Erstmalig der Name „America“ enthalten (nach Amerigo Vespucci)
  • anfänglich nur Süden des Kontinents enthalten
  • gilt als „Taufurkunde“ Amerikas


[edit] Alte Version

Im Jahr 1507 veröffentlichte der deutsche Kosmograph Martin Waldseemüller gemeinsam mit dem humanistischen Philologen Matthias Ringmann zwei Karten und die Schrift „Cosmographiae introductio“, in welchen die Neue Welt, unter Berücksichtigung der spanischen und portugiesischen Entdeckungen, erstmals als selbstständiger Kontinent verzeichnet und mit dem Namen „America“ versehen wurde. Inspiration für die Namensgebung waren die Briefe „Mundus Novus“ des florentinischen Entdeckers Amerigo Vespucci, der in diesen der vorgefundenen Landmasse die Wertigkeit eines Kontinents zumaß und seine Annahme durch zahlreiche Beschreibungen zu dokumentieren versuchte. Aus dem Vornamen Vespuccis schöpfte Waldseemüller den Begriff „America“, in Anlehnung an die ebenfalls nach Frauen benannten Kontinente Europa, Asien und Afrika, den er auf seiner Weltkarte eintrug und der rasch allgemein gebräuchlich wurde. War die Namensgebung auf der Karte Waldseemüllers noch auf den südlichen Bereich des neuen Kontinents beschränkt, der Norden war recht klein und schmal dargestellt, so erweiterte Gerhard Mercator diese im Jahr 1538 mithilfe seiner eigenen Globuskarte explizit auch auf den nördlichen Teil. Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung gilt das Werk bis heute als Taufurkunde Amerikas und ist unter dem Namen „Waldseemüllerkarte“ bekannt geworden. Die Anfertigung in einer nur geringen Stückzahl trug noch zusätzlich zum Wert der Karte bei. Lange Zeit galten alle Exemplare als verschollen, bis im Jahr 1901 eine Kopie auf Schloss Wolfegg in Baden-Württemberg wiederentdeckt wurde.

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