Vertrauen

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In der Soziologie wird Vertrauen zum einen als „Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität“ (Niklas Luhmann) bezeichnet, zum anderen wird es als Soziales Vertrauen als Ergebnis von Sozialkapital untersucht (Putnam, „Bowling Alone“)
In der Soziologie wird Vertrauen zum einen als „Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität“ (Niklas Luhmann) bezeichnet, zum anderen wird es als Soziales Vertrauen als Ergebnis von Sozialkapital untersucht (Putnam, „Bowling Alone“)
Typischerweise entsteht Vertrauen aus einer Situation, in der zwei Individuen eine Kooperation miteinander eingehen wollen, wodurch eine gemeinsame Situationsdefinition stattfindet. Danach wird Vertrauen durch allmähliche Erfahrungen mit der Zeit langsam auf- und ausgebaut.
Typischerweise entsteht Vertrauen aus einer Situation, in der zwei Individuen eine Kooperation miteinander eingehen wollen, wodurch eine gemeinsame Situationsdefinition stattfindet. Danach wird Vertrauen durch allmähliche Erfahrungen mit der Zeit langsam auf- und ausgebaut.
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* Glaube an die positive Entwicklung von Ereignissen
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* gebunden an die eigenen Wertvorstellungen und Erfahrungen
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* Vertrauen erlaubt es den Menschen, mit komplexen Situationen umzugehen, die durch rationales Nachdenken nicht zu bewältigen sind
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* nach Niklas Luhmann: Vertrauen als „Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität“. Dort wo die rationale Abwägung von Informationen (aufgrund von Komplexität, Zeitmangels oder des Fehlens von Informationen) nicht möglich ist, kann man auf der Basis von Vertrauen Entscheidungen treffen
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* mentale Verfassung, die nicht direkt gemessen werden kann
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* Glaube an die Ehrlichkeit, Kompetenz und Wohlwollen der anderen Partei (Person)
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* James S. Coleman: vierteilige Definition von Vertrauen:
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** durch Vertrauen werden Handlungen möglich, die sonst unmöglich wären
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** wenn die Person, der vertraut wird, vertrauensvoll/ vertrauenswert ist, ist es für den Vertrauenden besser, ihm/ihr zu vertrauen als ihm/ihr nicht zu vertrauen. Gleichzeitig gilt, dass es für den Vertrauenden schlechter ist, zu vertrauen als nicht zu vertrauten, wenn die Person nicht vertrauenswürdig ist
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** Vertrauen beinhaltet die Platzierung von Resourcen (körperliche, finanzielle, intellektuelle) in den Händen der Person, der vertraut wird, ohne dass diese Person verpflichtet ist, das Angebot anzunehmen
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** Zwischen der Ausweitung des Vertrauens und vertrauensvollem Handeln besteht liegt eine zeitliche Verzögerung
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** In der Vorlesung wurde das Beispiel benutzt, dass man am Straßenrand anhält, wenn jemand eine Panne hat. Man weiß nicht, was passieren wird, könnte auch z.B. ausgeraubt werden. Dennoch setzt man Vertrauen in die Situation und bietet seine Hilfe an (Platzierung von Resourcen). Die Person, die die Panne hatte, ist aber nicht gezwungen, die Hilfe anzunehmen (keine Verpflichtung). Nach dem Anbieten der Hilfe und z.B. dem Reifenwechsel oder ähnlichem vergeht etwas Zeit (zeitliche Verzögerung).
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* soziale Institutionen (Regierung, Wirtschaft) können nur funktionieren, wenn ihnen vertraut wird
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Quellen: wikipedia und eigene Aufzeichnungen

Current revision as of 23:01, 15 July 2007

In der Soziologie wird Vertrauen zum einen als „Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität“ (Niklas Luhmann) bezeichnet, zum anderen wird es als Soziales Vertrauen als Ergebnis von Sozialkapital untersucht (Putnam, „Bowling Alone“) Typischerweise entsteht Vertrauen aus einer Situation, in der zwei Individuen eine Kooperation miteinander eingehen wollen, wodurch eine gemeinsame Situationsdefinition stattfindet. Danach wird Vertrauen durch allmähliche Erfahrungen mit der Zeit langsam auf- und ausgebaut.

  • Glaube an die positive Entwicklung von Ereignissen
  • gebunden an die eigenen Wertvorstellungen und Erfahrungen
  • Vertrauen erlaubt es den Menschen, mit komplexen Situationen umzugehen, die durch rationales Nachdenken nicht zu bewältigen sind
  • nach Niklas Luhmann: Vertrauen als „Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität“. Dort wo die rationale Abwägung von Informationen (aufgrund von Komplexität, Zeitmangels oder des Fehlens von Informationen) nicht möglich ist, kann man auf der Basis von Vertrauen Entscheidungen treffen
  • mentale Verfassung, die nicht direkt gemessen werden kann
  • Glaube an die Ehrlichkeit, Kompetenz und Wohlwollen der anderen Partei (Person)
  • James S. Coleman: vierteilige Definition von Vertrauen:
    • durch Vertrauen werden Handlungen möglich, die sonst unmöglich wären
    • wenn die Person, der vertraut wird, vertrauensvoll/ vertrauenswert ist, ist es für den Vertrauenden besser, ihm/ihr zu vertrauen als ihm/ihr nicht zu vertrauen. Gleichzeitig gilt, dass es für den Vertrauenden schlechter ist, zu vertrauen als nicht zu vertrauten, wenn die Person nicht vertrauenswürdig ist
    • Vertrauen beinhaltet die Platzierung von Resourcen (körperliche, finanzielle, intellektuelle) in den Händen der Person, der vertraut wird, ohne dass diese Person verpflichtet ist, das Angebot anzunehmen
    • Zwischen der Ausweitung des Vertrauens und vertrauensvollem Handeln besteht liegt eine zeitliche Verzögerung
    • In der Vorlesung wurde das Beispiel benutzt, dass man am Straßenrand anhält, wenn jemand eine Panne hat. Man weiß nicht, was passieren wird, könnte auch z.B. ausgeraubt werden. Dennoch setzt man Vertrauen in die Situation und bietet seine Hilfe an (Platzierung von Resourcen). Die Person, die die Panne hatte, ist aber nicht gezwungen, die Hilfe anzunehmen (keine Verpflichtung). Nach dem Anbieten der Hilfe und z.B. dem Reifenwechsel oder ähnlichem vergeht etwas Zeit (zeitliche Verzögerung).
  • soziale Institutionen (Regierung, Wirtschaft) können nur funktionieren, wenn ihnen vertraut wird

Quellen: wikipedia und eigene Aufzeichnungen

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