Praiotenhoranthismus (De re publica libri XII)

From Freigonfalonierat

Revision as of 13:40, 11 December 2009 by Torrem (Talk)
(diff) ← Older revision | Current revision (diff) | Newer revision → (diff)

30px|right right Der so genannte "Praiotenhoranthismus (*) bezeichnet die Durchbrechung der im Staate anzustrebenden Trennung von weltlicher und geistlicher Gewalt. Er ist immer wieder latent, insofern jeder Staat sich eine religiöse Legitimation schafft. Die Vertreter der Geistlichkeit können in der Folge versucht sein, die ihnen zugesprochene Autorität folgerichtig gegen die Vertreter der weltlichen Macht einzusetzen. Die immanente Gefahr ist ein Sturz der weltlichen Herrschaft und deren Vereinigung mit einem führenden Kleriker oder einem Kollegium. Die Bandbreite des Problems erstreckt sich dabei vom Hohepriester des Staatskultes bis hin zu populären Bewegungen unter religiöser Anführerschaft. Auf der Ebene des Reiches droht die Trennung von Imperium und Sacerdotium zur Disposition gestellt zu werden. Auf der Ebene des Volkes sind Bewegungen denkbar wie die der Jünger der Götter.


"Was tun, wenn der Praiosgeweihte "Nö" sagt und dann auch noch vor dem Volk zu sprechen beginnt?"


Dem Praiotenhoranthismus lässt sich vorbeugen, indem der Kultus von den Vertretern der Elite bereits im Vorfeld vereinnahmt wird. Das Interesse der Geistlichkeit und das Interesse der weltlichen Obrigkeit - oder allgemeiner: des Staates - lassen sich auf diesem Wege vereinen. Außerdem sollten Geweihte nach Möglichkeit ortsfremd sein, damit sie keine angestammte Basis im Volk haben und ihre Autorität durch ihre Fremdheit aufgewogen wird. Zudem spricht gegen eine kraft Natur der Sache fundamentalistische Priesterherrschaft die historische Erfahrung: Praiotische Bewegungen werden dem Wesen der Menschen nicht gerecht. Auch aus religiösen Volksbewegungen schält sich früher oder später eine Tyrannis heraus.


Template:Vorlage:NavProblemeStaatsführung Kategorie: Politik

Personal tools