Reon Phalaxan XXIV. Torrem

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Template:Offiziell Template:PersonWi Reon Torrem, der XXIV. Phalaxan, war der vielfach gefürchtete, vielfach bekannte und zugleich vielfach verlachte Grobian vom Sikram, der ausgangs der 1020er Jahre seine Rondra machte.


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"Ich habe Rondra schon nackt gesehen und auch Travia. Wie sieht es mit Euch aus, edle Dame?" - Äußerungen dieser Art, wie sie oftmals von Reon Torrem vorgebracht wurden, charakterisierten eine alte Rasse unter der liebfeldischen Aristokratie. Einige Torrems, jedenfalls männliche Mitglieder des Hauses, tendieren zu einer rustikalen Aburteilung jedweder Neuerung und begegnen der vinsaltesken "Höfischheit" mit großem Misstrauen. Sie gilt ihnen für ein Schimpfwort insoweit, als sie den Standpunkt der alten Kriegeraristokratie missachte und somit das Selbstverständnis eines ganzen Standes unterwandere. - Zeitgenosse


Contents

Vita

Reon Torrem wurde 1022 BF in der Nachfolge seines Vaters zum Hauschef der Torrems. Ab etwa 1025 BF bewegte er sich zunehmend in die Opposition von Baronin Elanor von Efferdas. Dies gipfelte im Torremundzwist, indem Reon die lehensrechtliche Treuebindung verriet und sich in ein Bündnis mit dem Gransignore von Urbet begab, dem Erbfeind der Baronie Efferdas. Allerdings verriet er jenen wiederum zugunsten seiner Baronin: In der "Brandnacht von Torremund", einem memorablen Beispiel von Untreue und Verrat, führte er ein Gemetzel an urbetischen Hilfstruppen herbei.

thumb|150px|left|Reon im Rondrengefilde Kurze Zeit nach der Beruhigung der efferdischen Verhältnisse traf man Reon im Norden des Reiches an. In der Sewamunder Fehde seinen Schwertarm leihend, überwand er als Condottiere einiger regionaler Adeliger das Herrschbegehren des Signor Tiro Tristano von Nupercanti. Im Norden erworbene Ländereien konnte Reon sodann wegen der guten Beziehungen seines Hauses auf Reichsebene gegen Güter im Malurischen eintauschen.

In der weiteren Auseinandersetzung mit dem Haus Urbet-Marvinko am unteren Sikram schien sich Reon jedoch zu verkalkulieren. So ließ er kurze Zeit nach seiner Abwesenheit die marvinkinische Signorie Trimara in Nordostmalur besetzen, um ein Faustpfand für das unlängst an die Urbetischen verlorene Ost-Torremund an sich zu bringen. Sodann stellten sich einige bis heute ungeklärte Vorkommnisse ein: Reons Gattin, Horena Berlînghan, wurde von unbekannter Hand zu Tode gebracht. Indem das Haus Berlînghan die Urbet-Marvinko hinter dieser Tat vermutete, schien eine Absicherung des Erwerbes von Trimara wohlgefügt. Der gemeine Lohn für eine Absicherung dieser Besitzung auf der Seite der Torrems hätte in einer Verdrängung der marvinkinischen Partei aus Malurien bestanden. - Allerdings vermählte Reon kurze Zeit nach der Ermordung seiner Gattin seine Tochter Perainia Torrem an die urbetischen Gegner, um einen Ausgleich herzustellen. Vor diesem Hintergrund musste es für sehr unwahrscheinlich gelten, seine Gattin könnte aus den Reihen jener Partei heraus zu Boron geschickt worden sein. Für diesen Fall sollte Reon seine Erbtochter an die Mörder seines Weibes vermählt haben. So wenig dies denkbar schien, so sehr kehrte sich der Mordverdacht gegen Reon selbst.

Wiederum entlastend jedoch wirkte die Tatsache, dass bald nach Horena Berlînghan auch Silem Torrem ermordet wurde, der Sohn und Erbfolger von Reon. Den Mord am eigenen Sohn wiederum traute man dem verruchten Torrem auch nicht zu, und er hätte auch keinerlei Motiv gehabt.

Meisterinformationen: Silems Tod

Um die Erbfolge von Perainia Torrem und ihren marvinkinischen Traviengemahl für das Gesamterbe der Torrems sicherzustellen, gab Alricio Furro von Marvinko den Mord an Silem Torrem in Auftrag, an dem älteren Bruder von Perainia. Jene war zuvor nur die No. 2 in der Erbfolge gewesen. Folglich gab es auf marvinkinischer Seite die Interessenlage, den günstigen Travienbund mit den Torrems gleichsam abzurunden und die Verbindung der beiden Häuser gleichsam im Hintergrund durch einen Mordanschlag in die künftige Erbfolge zu bringen.
Unwissend über diesen Anschlag aus den eigenen Reihen heraus war übrigens - ausnahmsweise mal - Traviano Nepolemo von Urbet-Marvinko.

Im Phex 1028 BF gab Reon vor, sich persönlich auf die Suche nach den Mördern der Horena Berlînghan begeben zu wollen. Aus Efferdien fliehend bzw. fortziehend, überließ er seiner Schwester Selinde Torrem die Hausherrschaft ad interim. Nach Efferdas kehrte er nur zurück, nachdem er 1030 BF wegen seiner Teilnahme an der Drei-Grafen-Schlacht auf der Seite der Josmina von Bregelsaum mit dem Vorwurf landes- und reichsverräterischer Umtriebe konfrontiert wurde.

Meisterinformationen: Hausobrigkeit

Reon hat die Hausobrigkeit seiner Schwester Selinde allerdings nicht aus eigenem Entschluss ad interim überlassen. Vielmehr wurde er von seinen näheren Verwandten hierzu gezwungen.
Auch der diesbezügliche Hausvertrag spricht jedoch keine sehr deutliche Sprache. Hier wird schlicht Reons Abwesenheit konstatiert mit den Worten: Ammesso che vi sia perpetua assenza del Nostro Capo ... è d'uopo che ... (Angenommen, es gebe eine fortdauernde Abwesenheit unseres Hauptes ..., so ist es von Notdurft, dass...)

Als dauerhaften Aufenthaltsort außerhalb von Efferdas wählte Reon Sewamund. Gerüchten zufolge wird ihm die Rückkehr von seinen eigenen Verwandten verwehrt, zumal seine Nachfolgerin in der Hausobrigkeit, Selinde Torrem, seine Abwesenheit als Pfand zur Beruhigung der efferdischen Verhältnisse gegeben habe. Der Form nach war Reon jedoch lediglich in Sewamund, um die Beziehungen zu Baron Irion von Streitebeck zu pflegen - er residierte bei jenem - und um den Schiffbauprojekte der Torrems in der Sewamunder Werft der Familie Degano beizuwohnen.

Reon Torrem kam Anfang Rahja 1031 BF, offenbar in das Belhankanische zurückgekehrt, in den Belcramer Hügeln ums Leben. Sein Leichnam wies Schnittwunden und Trümmerungen auf, die auf einen gewaltvollen Tod schließen ließen.


Anekdoten

Beim Toricumer Efferdmondfressen 1023 BF trat Reon Torrem gegen Gonzman Molnaio, den Wassermüller des Städtchens, zu einer Sikramstafette an, also zum Wettsaufen.


Als im Vorfeld des Torremundzwistes der efferdische Vogt in Toricum von einem aufgebrachten Pöbel geteert und gefedert wurde, soll Reon gesagt haben: "Ihr sollt mich nicht immer so wörtlich nehmen, Kinder."


Als Reon im Torremundzwist, kaum dass er Verrat an Frau Elanor von Efferdas begangen hatte, von seiner Baronin schwer ermahnt wurde, pflückte er vor den Mauern des Städtchens Torremund ein Blümelein und legte es seinem Antwortbrief bei.


Auf einer Reise, die Reon nach einem Treffen ober- und untersikramischer Adliger gemeinsam mit dem almadanischen Baron von Culming unternahm, geriet er mit letzterem in Streit. Unerwartet unterlag der Culminger im Duell, obwohl er sich als Veteran der Novadikämpfe in den Ruf der Unbesiegbarkeit gebracht hatte. Er lernte jedoch blutigerweise noch etwas in der Fechtkunst hinzu: die Vinsalter Schlaufe von Quart auf Sekund mit Ausfallschritt.

In der Folge, wie es heißt, hielt Reon sich selbst für unbesiegbar. Folgerichtig fand er seinen eigenen Meister später in Tarquinio della Pena - und in Zusammenhang mit seinem Tode wohl auch mit einem Unbekannten.


Nachdem Reon vor dem Senat von Efferdas nach der Republik gehuldigt hatte - seine Treue war nach seiner Teilnahme an der so genannten "Drei-Grafen-Schlacht" abermals angezweifelt worden - wurde er von Frau Elanor nach feudalem Brauch auf Stirn und Wangen geküsst. Daraufhin soll seine Schwester Selinde von Frau zu Frau geflüstert haben: "Er erzwingt es sich eben immer wieder. Das ist der Grund für Bruch und Erneuerung seiner Treue."

Aussprüche von Reon

Beinahe sprichwörtlich war Reon Torrems Fähigkeit und Neigung, sich durch wenig umsichtige Äußerungen bei den Großen des Reiches in Misskredit zu bringen. Daher sei hier eine kurze Auswahl geboten:


Über Amenes Spätzeit: "Zu Vinsalt gilt es neuerdings als Ausdruck der Sprezzatura, wenn jemand beim Boltanspielen oder beim Furzen einen gelassenen Gesichtsausdruck bewahrt. Dagegen lobe ich mir doch unsere Sikramtaler Bauern mit ihren ehrlichen Flüchen und aller natürlicher Rohheit. Und die wahre Sprezzatura zeigt sich ohnedem im Rondrengefilde, wann Herr und Knecht im Sturmgebraus stramm dahalten und Obacht geben müssen, dass die Scheiße auch ja im Darm bleibt."


Über Amenes Spätzeit: "Unser Reich benötigt dringend einen allgemeinen Krieg. Damit wird unser Stand von den schlechten Elementen gesäubert, und die altbosparanische Tauglichkeit kann wieder über jene Kätzchen triumphieren, die man zu Vinsalt neuerdings Löwen heißt."


Über Romin Galahan: "Seine Mutter hatte die Damenhaftigkeit einer Puffmutter an sich. Was will nun also dieser Bastard unter horatischer Würde verstehen?"


Über Elanor von Efferdas: "Die schwere Reiterei der Frau Elanor ist doch so schwächlich wie das Seepferdchen in ihrem Wappen."
Und doch heißt es, Frau Elanor habe, da man ihr berichtet hatte, repliziert: "Wer etwas davon verstünde, würde erkennen, dass es sich um leichte Reiterei handelt... Und was soll man von einer Landratte schon erwarten? Dass sie einen Delfin von einem Seepferdchen zu unterscheiden vermag?"


Über Timor Firdayon: "Dieser Welpe soll auf firungefälliger Jagd nur meinem Bracken begegnen. Da hat mein Köter noch mehr bosparanische Tauglichkeit im Mark als solch wimmerndes Elend."


Über Aldare Firdayon: "Das Zepter ihrer Herrschaft befindet sich wohl im Gemächte ihrer Leibtrabanten. Man sagt ja, sie regiere jede Nacht mit allen von ihnen und habe eine wahre Freude an ihrer Herrschaft."


Über Aldare Firdayon, Timor Firdayon und den horasischen Thronfolgekrieg: "Ich hätte mich ja für Aldare entscheiden wollen. Immerhin legt eine Henne Eier. Und was macht jenes Hähnchen?"


Über Drago Ariando Torrem, seinen Vetter: "Wenn er gegen Travia weiterhin so frevelt, macht er uns Torrems noch zu den heimlichen Derenherrschern."


Zu einem Hofherold Selindian Hals von Gareth: "Habt Ihr Rondra schon einmal nackt gesehen in blut'gem Kampfgefilde?"


Über Barabo Salinas di Punta: "So ist es mit diesem Fünf-Finger-Adel ... Da hat der Mensch kaum fünf Generationen in seiner Ahnenreihe, aber die Hand hält er auf."


Über Selindian Hal von Gareth: "Der sieht mir aus, als habe Frau Travia ihn gestern erst von der Brust genommen. Wie soll er da mit Rondra buhlen, das Knäblein?"


Über Massimiliano Changbari: "Wie dieser Mensch fett geworden ist, möchte man meinen, er ginge mit einem Kinde schwanger. Da wollen wir sehen, dass wir ihn beizeiten entbinden."


Auf die Frage, was die ultima ratio im Umgang mit desertierten Söldnern sein solle: "Naja, dann hilft wohl nur noch Gevatter Boron."


Zur Frage nach einem drohenden Todesurteil durch die Republik Efferdas (1030 BF), nachdem Reon in der Drei-Grafen-Schlacht auf mittelreichischer Seite gekämpft und als Verräter aufgetreten war: "Ich werde auf dem Schafott den Todeshieb ebenso gelassen erwarten wie auf dem Schlachtfeld, auf dem ich grau geworden bin."
(> Angelehnt an eine schriftliche Äußerung von Ludwig Graf Yorck von Wartenburg (1759-1830; Graf von Wartenburg seit 1814) gegenüber Friedrich Wilhelm III. von Preußen 1812/13: Yorck hatte das preußische Kontingent, das Napoleon zur Verfügung stehen sollte, durch die Konvention von Tauroggen neutralisiert. Hiermit eigenmächtig und ohne köngliche Autorisierung die Befreiungskriege einleitend, war er sich bewusst, Hochverrat begangen zu haben. In einem Brief an Friedrich Wilhelm III. schrieb er daher: "Vor dem Sandhaufen (d.i. bei der Exekution eines etwaigen Todesurteils) werde ich die Todeskugel ebenso gelassen erwarten wie auf dem Schlachtfeld, auf dem ich grau geworden bin.")


Über Pervalia ya Terdilion, die Primesta der Republik Belhanka: "Da lebt Frau Pervalia wohl in Belhanka unter Wein und Huren, damit wenigstens ein Besoffener sie übersteige, die ekle Vettel. Dabei muss gerade die mal mit Rondra gepackt werden, damit sie ruhig ist. Dann ist auch Friede in Belhankien."


Über die so genannte Kavaliersreise: "Meine Kavaliersreise war der Borbaradkrieg. Leckt mich doch am Arsch!"


Zu Geburten und dem Zeugen von Kindern: "Ich bin der Meinung, dass die Schmerzen der Frau, wenn sie ein Kind gebiert, nicht so hoch zu veranschlagen sind wie die Schmerzen der Zeugung. Daher kommt dem Manne das Verdienst zu, nicht dem Weibe."




(aus der Grabesruhe emporfahrend): "In Efferdas gelten Herbergen als altehrwürdig ...! Khadan, Khadan ..., Khadan ..." (wieder in das Grab sinkend)

Aussprüche über Reon

Elanor von Efferdas zu Reons Tod: "Ob der alte Wendehals wohl gedacht hat, selbst diese Entscheidung revidieren zu können?"


Perainia Phalaxana XXV. Torrem, lange Jahre nach Exil und Tod Reons, über ihren Vater: "Ich würde dich verfluchen, wenn ich nicht zugleich Elanor verfluchen müsste. Hätte sie uns nicht erst missachtet - oder 'vergessen', wie man auf efferdisch sagt - und späterhin ihre Drohungen unterlassen, hättest du mich wohl nicht mit dem Erbfeind in ein Traviengemach gesperrt! Zudem war die Auswahl nicht sehr groß - um nicht zu sagen: weiter nicht vorhanden."

Template:Vorlage:NavOberhauptTorrem

Kategorie:Person (historisch)Kategorie:CondottierePhalaxan 24Kategorie:Zug der Edlen

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