User:Hwlop

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Erfahrungswerte

Ausbildung/Studium/Universität, ggf. akademischer Grad:

  • Magisterstudiengang an der Bergischen Universität Wuppertal
    • Hauptfach: Geschichte
    • 1. Nebenfach: Politikwissenschaften
    • 2. Nebenfach: Literaturen Nordamerikas

Berufsbezeichnung/Berufsfeld:

  • Derzeit wissenschaftliche Hilfskraft und Doktorand

Erfahrungen/Kompetenzen:

  • Das Studium ist wahrlich nicht das wichtigste Element in dem durch Semester aufgeteilten Lebensab-schnitt. Die Absolvierung von Praktika auf allen nur erdenklichen Ebenen ist das „A“ und „O“. Mit fünf Praktika in den verschiedensten Institutionen konnte ich mir eine sehr gute Grundlage von Bekanntschaften aller Art schaffen – international und national. Diese sind den im Studium erworbenen Kompetenzen und Kenntnissen sind im Bereich der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften doch von enormer Bedeutung.
  • Der Student muss sich ansonsten im akademischen Lebensraum in jeder Hinsicht zu behaupten wissen. Dies beginnt bereits mit der Gewinnung von Basisinformationen über das angestrebte Studium bzw. Studiengang. Im Zeitalter des Internets kann niemand später sagen, dass er oder sie keine Ah-nung von den Zielen und Inhalten der Lehre gewusst haben will. Im Fachbereich der Geschichte und Literaturwissenschaft ist grundsätzlich ein hohes Maß an selbständigem Arbeiten und Denken erforderlich. Die Bürokratie von Studienordnungen, Prüfungsordnungen und Anmeldungen zu Lehrveranstaltungen wird einem von niemandem abgenommen.
  • Das Magisterstudium ist nunmehr leider ausgelaufen, so dass eine Darstellung über Struktur und generelles Planen obsolet ist. Viel wichtiger wird hier der Hinweis auf die Modularisierung der Studien-gänge – besonders für das Lehramtsstudium. Diese aus meiner Sicht doch wenig sinnvolle Staffelung des Studiums zieht einen Wust von Bürokratie für die Lehrenden und die Studierenden nach sich. Das heißt für jeden „Beginner“: Am Ball bleiben“! Ist die Bürokratie einmal nicht komplett, kann eine Prüfungsanmeldung unter Umständen gefährdet sein.
  • Einige Anmerkungen zur Kombinationsmöglichkeit der Fächer Geschichte, Literatur und Politikwissenschaften. Ohne ein Verständnis für Politik lässt sich in der Geschichte nur sehr wenig machen. Ohne ein gutes Sprachverständnis für Französisch und ganz besonders Englisch sind die beiden anderen Teilgebiete kaum zu meistern. Bleiben wir noch bei der Sprachkompetenz: Englisch ist die Basis für alle akademische Arbeit, was nicht z letzt auf die Recherchearbeit im Internet begründet ist. Hier lässt sich dann ergänzen: sobald sich die Chance für ein Praktikum im Ausland ergibt, muss diese sofort genutzt werden. Jeder Aufenthalt in einem anderen Land ist ein goldener Buchstabe im Lebenslauf.
  • Kommen wir wohl zu wichtigsten Punkt: der Kontakt zwischen den Studenten und den Professoren. Die meisten Seminare sind zur Zeit dermaßen überlaufen, dass jede Chance zur Profilierung zu nutzen ist. Dies sollte durch rege ( nicht nervende!!) Beteiligung in den Lehrveranstaltungen oder im Kontext einer gut verfassten Hausarbeit geschehen. In Bezug auf den letzten Punkt sei angefügt, dass grundsätzlich ein Außenstehender die eigene Arbeit einmal zur Korrektur vorgelegt bekommen sollte. In späteren Arbeiten, ich denke hier besonders an die Magisterarbeit, können sprachliche Mängel vernichtend wirken.
  • Das Studium der Geschichte offenbart eine derart große Vielzahl von Anreizen für das selbständige Arbeiten, die ich hier kaum reflektieren kann. Noch eine Bemerkung zum Abschluss der Ausführungen: Studieren heißt immer, sich selbst organisieren zu können. Dies gilt für den eigenen Alltag im Privaten wie für das Leben an der Uni. Jeder muss sich selbst darum kümmern, wie mit den neuen Freiheiten des Studiums umzugehen ist. Ein Element, was sicherlich auf jede Fachrichtung zu übertragen ist.
  • Wohin führt das Studium einer solchen Fächerkombination (wenn diese nicht auf das Dasein als Lehrer ausgerichtet sein soll)? Von der Arbeit an Museen, Parteien und Forschungsinstituten steht eine breite Palette von Anstellungsmöglichkeiten offen. Diese sollten auch mit Studienbeginn immer wieder durch das Einschreiben in fachbezogene Mailing-Listen kontrolliert werden. In diesem Kontext ist besonders auf H-Soz-Kult zu verweisen. Ein Blick für angehende Historiker lohnt sich auf jeden Fall. Nur so ist ein Netzwerk von Bekannten und vielleicht auch zukünftigen Kollegen aufzubauen.
  • Eine Sache sei hier aber bedacht: nur wenige verstehen es, den Zirkel des akademischen Darwinismus’ an einer Universität zu durchbrechen. In der Zusammenfassung des Studieninhaltes kann ich nur den 2002 verstorbenen Historiker Stephen Ambrose zitieren: „You don’t hate history. You just hate the way it was taught to you in school.“

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