Notizbuch

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Entgegen aller gnostischen Lehre lehrt Paulus von der Ganzheitlichkeit des Menschen in Geist und Leib. Dies bedeutet, dass selbst der Leib auf die Gottesbeziehung wirkt. Richtig ist dabei aber, dass der Glaube existential-dialektisch gedeutet, sich weder auf Verstand noch Emotionalität gründet. Doch dieser Gedanke ist verfänglich, wenn nach paulinischer Lehre nicht gesehen wird, dass er sich nichtsdestoweniger auf den Verstand - ebenso die Leiblichkeit bezieht. Die existentielle Bestimmung des Glaubens schließt den Verstand nicht aus, sondern gerade ein, dies aber nur in Hinblick auf die Beziehung, nicht aber im Sinne der Bestimmung. So wirkt Seele, Leib, Verstand auf die Gottesbeziehung mit der gleichzeitigen Feststellung von wesentlicher Unterschiedenheit. Darin besteht die Dialektik des Glaubens, dass der Verstand den Glauben bedingt und sogleich nicht.
Entgegen aller gnostischen Lehre lehrt Paulus von der Ganzheitlichkeit des Menschen in Geist und Leib. Dies bedeutet, dass selbst der Leib auf die Gottesbeziehung wirkt. Richtig ist dabei aber, dass der Glaube existential-dialektisch gedeutet, sich weder auf Verstand noch Emotionalität gründet. Doch dieser Gedanke ist verfänglich, wenn nach paulinischer Lehre nicht gesehen wird, dass er sich nichtsdestoweniger auf den Verstand - ebenso die Leiblichkeit bezieht. Die existentielle Bestimmung des Glaubens schließt den Verstand nicht aus, sondern gerade ein, dies aber nur in Hinblick auf die Beziehung, nicht aber im Sinne der Bestimmung. So wirkt Seele, Leib, Verstand auf die Gottesbeziehung mit der gleichzeitigen Feststellung von wesentlicher Unterschiedenheit. Darin besteht die Dialektik des Glaubens, dass der Verstand den Glauben bedingt und sogleich nicht.
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DIE WAHRHEIT MACHT FREI! (In Anspielung auf Inschrift über Torbogen "ARBEIT MACHT FREI!" im KZ "Therezin" [Theresienstadt] - der Torbogen steht nun metaphorisch für Christus)
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DIE WAHRHEIT MACHT FREI!
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(In Anspielung auf Inschrift über Torbogen "ARBEIT MACHT FREI!" im KZ "Therezin" [Theresienstadt] - der Torbogen steht nun metaphorisch für Christus)
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'''Bewusstlosigheit'''
'''Bewusstlosigheit'''

Revision as of 14:17, 10 April 2006

Vorwort:

Manchmal scheint es besser, wenn man seine Gedanken klar zu formulieren auf dem Blatte weiß. Eine klare Formulierung öffnet dem Auge unlautere Motive, es öffnet dem Auge Heuchelei; zeigt auf, wo sich eine Kehrwende geben muss. Daher möge dieses Büchlein dienen, Läuterung und Sammlung der Gedanken in mein unstetiges, unruhiges Leben zu bringen.


Die Undogmatik

  •  ! Undogmatisch zu reden heißt Reden aus der Dogmatik, mit dem Ziele erst dadurch biblische Wahrheit zu reden.
  •  ! Die Undogmatik löst das Paradoxon des Glaubens auf, um es dadurch konkret werden zu lassen.
  •  ! Undogmatisches Reden, welches nicht aus der Dogmatik geschieht, ist Häresie und im ureigentlichen Sinne keine Undogmatik sondern Nicht-Dogmatik.

Die wohl biblische Methode, der Redundanz in der Verkündigung zu entfliehen, ist das Aufzeigen eines existentiellen Problems.


SAPERE AUDE!

Habe Mut zur Unvollkommenheit!


Ein GEDICHT

Dies ist ein Mauerwall,

trennend und ebenso verbindend

oh, du sonderbarer Fall

freiheitlicher Bindung!


Ästhetik der Sünde

Wo nimmt Ästhetik ihren Anfang und Sünde ihren Ausgang? Diese nimmt ihren Ausgang, wenn die Ästhetik von der Concupiscentia ergriffen wird. Deutlich wird hier das Wesen der Sünde, dass sie wesentlich Perversion des Schönen ist. (das war eine praktische Überlegung, keine kategoriale, denn ansonsten ließen sich Ästhetik und Sünde nie nebeneinander setzen)


Glaube und Verstand

Entgegen aller gnostischen Lehre lehrt Paulus von der Ganzheitlichkeit des Menschen in Geist und Leib. Dies bedeutet, dass selbst der Leib auf die Gottesbeziehung wirkt. Richtig ist dabei aber, dass der Glaube existential-dialektisch gedeutet, sich weder auf Verstand noch Emotionalität gründet. Doch dieser Gedanke ist verfänglich, wenn nach paulinischer Lehre nicht gesehen wird, dass er sich nichtsdestoweniger auf den Verstand - ebenso die Leiblichkeit bezieht. Die existentielle Bestimmung des Glaubens schließt den Verstand nicht aus, sondern gerade ein, dies aber nur in Hinblick auf die Beziehung, nicht aber im Sinne der Bestimmung. So wirkt Seele, Leib, Verstand auf die Gottesbeziehung mit der gleichzeitigen Feststellung von wesentlicher Unterschiedenheit. Darin besteht die Dialektik des Glaubens, dass der Verstand den Glauben bedingt und sogleich nicht.


DIE WAHRHEIT MACHT FREI!

(In Anspielung auf Inschrift über Torbogen "ARBEIT MACHT FREI!" im KZ "Therezin" [Theresienstadt] - der Torbogen steht nun metaphorisch für Christus)


Bewusstlosigheit

Bewusstlosigkeit ist Geistlosigkeit

Lärmendes Getöse, überreizende Narkotika, Gemeinschaft, die sich diesem hingibt, um Gemeinschaft zu werden, ist gerade dieses nícht; sie äußerlich weder Gemeinschaft noch die Synthese des Alleinseins. Was sie ist, kann nur Bewusstlosigkeit sein. Doch wahre Gemeinschaft ist die absolute Bewusstheit. Aber ist nicht die Reflexion auf das Selbst gerade Hindernis der Gemeinschaft? Nein, dass ist sie nicht, sondern gerade die Voraussetzung ist sie. Doch die Synthese dieses Bewusstwerdens lässt noch keine Gemeinschaft entstehen. Allein die absolute Bewusstheit, die im Bewusstsein auf den andern schaut, ist wahre Gemeinschaft.


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